Wie ein zweites Zuhause

  11.06.2021 Zuzgen

Seit einem Jahr bietet Zuzgen Tagesstrukturen für das ganze Wegenstettertal an

Die Möglichkeit einer ganztägigen Betreuung für Kindergärtler und Primarschüler, ergänzend zum regulären Unterricht, wird bis jetzt im Wegenstettertal noch verhalten genutzt.

Janine Tschopp

«Ich finde es cool. Mir gefällt, dass ich hier spielen kann», sagt Alessio (fast 10). «Das Essen ist sehr fein. Und es hat hier viele Spielsachen. Ich finde es schön, dass ich hier zeichnen und basteln kann. Toll ist auch der aufblasbare Pool, den wir im Sommer draussen aufstellen», beschreibt Daina (11). Auch Lilia (6) hat Freude am Malen und findet das Essen fein.

Es sind sechs Kinder, die an diesem Montagmittag betreut werden. «Wir haben uns zu einer tollen Gruppe entwickelt», sagt Iris Kamm. Sie ist eine von vier Betreuungspersonen. Zu den Betreuerinnen, die regelmässig im Einsatz sind, gibt es noch zwei Springerinnen. «Wir machen hier alles. Wir essen zusammen, wir machen Hausaufgaben, wir spielen, wir feiern Geburtstag», beschreibt Iris Kamm.

«Familien- und kinderfreundliche Gemeinde»
«Wir wollen Kindern und ihren Eltern ein Angebot machen und als familien- und kinderfreundliche Gemeinde ein Zeichen setzen. Insbesondere Familien, die erwerbstätig sind, wollen wir etwas bieten», sagte Daniel Hollinger, Gemeindeammann von Zuzgen, vor einem Jahr zur NFZ. Schulergänzende Tagesstrukturen bietet die Gemeinde Zuzgen seit den Sommerferien 2020 für das ganze Wegenstettertal an. Kindergärtler und Kindergärtlerinnen sowie Primarschüler und Primarschülerinnen haben die Möglichkeit, von 6.45 Uhr bis 18 Uhr, ergänzend zum regulären Schulunterricht, betreut zu werden. Betreuungsort ist das Gemeindezentrum der reformierten Kirchgemeinde Wegenstettertal in Zuzgen.

Weitere Anmeldungen willkommen
Insgesamt sind es derzeit zehn Kinder von sechs verschiedenen Familien aus Zuzgen und Hellikon, die von den Tagesstrukturen Gebrauch machen. Wie Daniel Hollinger und Karin Michel, Zuzger Gemeinderätin und Schulpflegerin, berichten, seien seit letztem Sommer zwar mehr Kinder dazu gekommen, dennoch wünschen sie sich, dass das Angebot noch stärker genutzt würde. Auch würden sie sich über Anmeldungen aus dem ganzen Wegenstettertal freuen. «Unsere Idee war, dass das ganze Tal mitmacht», sagt Daniel Hollinger.

Karin Michel betont: «Auch wenn es uns etwas kostet. Wir machen das gerne. Wir finden, es ist ein ‹Super-Projekt›. Es ist wichtig, in Kinder und Familien zu investieren.»

Iris Kamm, Karin Michel und Daniel Hollinger meinen, dass auch Corona ein Grund dafür sein könnte, dass sie bis anhin noch nicht mit Anmeldungen überhäuft wurden. «Einige Eltern machen derzeit Homeoffice, so ist eine externe schulergänzende Tagesstruktur vielleicht weniger gefragt», mutmasst Iris Kamm. Aber für die Initianten ist klar: «Es wäre schön, wenn es nochmals ‹einen Schub› geben würde. Gewisse Dinge brauchen halt einen ‹längeren Schnauf›. Das Wichtigste ist, dass es allen Beteiligten Spass macht.»

Spass scheint es ja zu machen. So sah es jedenfalls beim Besuch der NFZ aus.

Informationen (Reglement, Tarif, Anmeldeformular) zu den Tagesstrukturen sind online unter zuzgen.ch/bildung/tagesstruktur zu finden.


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