Viele ungeniessbare und giftige Pilze gesammelt

  02.06.2021 Fricktal, Magden

Folgen der Corona-Zeit?

In Magden hatte die Pilzkontrolle im vergangenen Jahr sehr viel zu tun. Die Zahl der Kontrollen stieg um über 60 Prozent. Viele der vorgelegten Pilze konnten nicht freigegeben werden. Auch an anderen Orten ist das gleiche Phänomen festgestellt worden.

Valentin Zumsteg

Die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie bekamen im vergangenen Jahr auch die Pilzkontrolleure zu spüren. Bei ihnen war aber nicht weniger los, ganz im Gegenteil. Weil offenbar mehr Leute ihre Freizeit im Wald verbrachten und Pilze sammelten, stieg die Zahl der Kontrollen massiv an. Zum Beispiel in Magden: Insgesamt 160 Kontrollen hat der Magdener Pilzkontrolleur Peter Buser im vergangenen Jahr verzeichnet. Ein Jahr zuvor waren es nur 98. «2020 war ein Ausnahmejahr, so etwas habe ich noch nie erlebt. Viele Leute waren im Wald und haben Pilze gesammelt», erzählt Peter Buser.

Insgesamt 152 Kilogramm an Pilzen wurden ihm vorgelegt, ein Jahr zuvor waren es 103 Kilogramm. 40 Kilogramm (2019: 6 Kilogramm) konnte er nicht freigeben, weil sie ungeniessbar waren. «Sonst hätten die Leute eine schlechte Nacht gehabt», sagt er. Zwei Kilogramm musste Buser beschlagnahmen, weil es sich um giftige Pilze handelte. Immerhin hier gab es eine Verbesserung, 2019 waren es noch fünf Kilogramm.

Leute ein bisschen erziehen
«Ein Pilzkontrolleur muss immer auch ein bisschen ein Erzieher sein. Ich sage den Leuten, wenn sie bei einem Pilz unsicher sind, sollen sie nur ein oder zwei Exemplare pf lücken und der Kontrolle vorlegen – und nicht gleich alle abreissen. Falls die Pilze gut sind, können sie die anderen immer noch später holen.» Ganz wichtig ist Peter Buser, dass die Leute jeweils alle Pilze, die sie sammeln, zur Kontrolle bringen. «Sonst kann es zu gefährlichen Verwechslungen kommen.»

«Viele Neueinsteiger»
Ähnliche Erfahrungen hat der Rheinfelder Pilzkontrolleur Erich Meier-Zuber gemacht: «Es gab im vergangenen Jahr relativ viele Kontrollen.» Ihm wurden im 2020 total 95 Kilogramm an Pilzen vorgelegt. Das sind leicht mehr als ein Jahr zuvor, als es 93 Kilogramm waren. «Es gab viele Neueinsteiger, die im Wald waren und eigentlich keine Ahnung von Pilzen haben. Sie haben einfach irgendwas abgerissen», schildert Meier. Das zeigt sich an der hohen Zahl an Pilzen, die Meier nicht freigeben konnte. Insgesamt waren es 21 Kilogramm gegenüber 14,5 Kilogramm ein Jahr zuvor. Ein Kilogramm war sogar giftig und musste beschlagnahmt werden. «Viele Leute meinen, dass die Pilzkontrolle einen Pilzkurs ersetzen kann. Doch das ist eigentlich nicht die Idee», betont Meier.

 


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