Rheinfelden weibelt für seinen Mittelschul-Standort

  17.06.2021 Fricktal, Rheinfelden, Schule

Die Stadt Rheinfelden wirbt mit einer Broschüre für das Areal im Engerfeld als Standort für die künftige Fricktaler Mittelschule. Der Stadtrat will die Schule unbedingt nach Rheinfelden holen.

Valentin Zumsteg

Es dauert nicht mehr sehr lange, dann wird der Kanton entscheiden: Bekommt Frick, Stein oder Rheinfelden den Zuschlag für die künftige Fricktaler Mittelschule. Bis am 26. Juni läuft die Anhörung zur kantonalen Vorlage. Die Überweisung der regierungsrätlichen Botschaft an den Grossen Rat ist auf den Spätsommer 2021 geplant. Ende Jahr oder Anfang 2022 soll dann im Kantonsparlament der definitive Entscheid gefällt werden, wo die Fricktaler Mittelschule realisiert wird.

«Der beste Standort»
Am Dienstag hat der Rheinfelder Stadtrat zu einer Medienorientierung in dieser Sache eingeladen. Denn er ist der Meinung, dass die Vorzüge der Rheinfelder Bewerbung nicht überall verstanden werden, wie Stadtammann Franco Mazzi erklärte. So hat sich kürzlich die EVP Aargau für Stein ausgesprochen und dies unter anderem mit der «zentralen Lage» begründet. «Es ist offenbar noch nicht ganz klar, warum Rheinfelden der beste Standort ist», sagte Mazzi. Um dies zu ändern, hat Rheinfelden eine Broschüre drucken lassen, welche unter dem Titel «Stadtnah: die neue Mittelschule im Fricktal» für den Standort Rheinfelden wirbt. Diese geht an über 200 Adressaten im ganzen Kanton, darunter die 140 Grossratsmitglieder, die zuständigen Regierungsräte, alle Grossratsparteien, Immobilien Aargau sowie die Fricktaler Gemeinderäte.

«Das Engerfeld ist bereit für eine schnelle Realisierung der Mittelschule: Alle Flächen sind richtig zoniert. Der Kanton hat die beiden Parzellen von insgesamt rund 26 000 Quadratmetern mit Baurechtsverträgen gesichert», sagte Mazzi. Zudem biete das Engerfeld Möglichkeiten für Provisorien auf gemeindeeigenem Land bis zur Inbetriebnahme eines Neubaus mit 44 Abteilungen. Denn es zeichnet sich ab, dass die Mittelschulen in Basel und Baselland schon vor Fertigstellung des Fricktaler Neubaus für die ausserkantonalen Schüler nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Dann braucht es Übergangslösungen.

Gleichzeitig bestehen – so Mazzi – weiterhin Reserven für künftige Entwicklungen beim Berufsbildungszentrum Fricktal und bei der Kreisschule Unteres Fricktal, die sich ebenfalls im Engerfeld befinden. Auch wenn die Mittelschule selber in Zukunft vergrössert werden müsste, verfügt die Stadt über eine Parzelle in direkter Nachbarschaft, die heute allerdings noch in der Landwirtschaftszone liegt.

«Kurze Wege»
Rheinfelden sei der Mittelschulstandort der kurzen Wege, erklärte Mazzi weiter: «Ein Grossteil der künftigen Mittelschülerinnen und Mittelschüler stammt aus Rheinfelden und seinen Nachbargemeinden. Der Standort ist für 40 Prozent der Schüler zu Fuss und mit dem Fahrrad gut zu erreichen», sagte der Stadtammann. Aber auch die Anbindung an den Öffentlichen Verkehr bezeichnete er als sehr gut. Über 60 Prozent der Schüler erreiche die Schule mit Bus und Bahn in weniger als einer halben Stunde, 95 Prozent in weniger als 45 Minuten. Komme hinzu, dass viele Fricktaler Oberstufenschüler den Standort bereits kennen würden, weil sie dort die Kreisschule besuchen – zum Beispiel auch jene aus Stein, wie Mazzi sagte.

Auf eine entsprechende Frage meinten Mazzi und Stadträtin Susanna Schlittler: «Ja, Rheinfelden will die Mittelschule unbedingt. Das ist eine Institution, die an einen zentralen Standort gehört.»

Die Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung wird heute Donnerstag ausnahmsweise in der Turnhalle der Schulanlage Engerfeld durchgeführt, weil der Bahnhofsaal das Impfzentrum beherbergt. Die Versammlung beginnt um 19.30 Uhr.


Gemeindeversammlung in der Turnhalle Engerfeld

Heute Donnerstag entscheidet die Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung über den Verkauf von rund 12 000 Quadratmeter Bauland auf der Parzelle 1722 an den Kanton Aargau. Dort, bei der Autobahnausfahrt Rheinfelden Ost, sollen zwei Doppelturnhallen für die Mittelschule realisiert werden können – falls Rheinfelden als Standort ausgewählt wird. Der vereinbarte Kaufpreis liegt bei 430 Franken pro Quadratmeter, also bei insgesamt rund 5,16 Millionen Franken. Die Mittelschule selber würde neben dem heutigen Berufsbildungszentrum Fricktal gebaut. (vzu)


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