Mittelschule Fricktal – die Standortfrage

  15.06.2021 Fricktal, Stein

Bei ihrer Stellungnahme zur Standortfrage der künftigen Fricktaler Mittelschule hält die FDP der Stadt Rheinfelden die Nachteile der Mitbewerber aus Frick und Stein fest. Das ist ihr gutes Recht. Nur sollte sich die FDP-Ortspartei aus der Zähringerstadt dabei an die Fakten halten. Aus Steiner Sicht gilt es folgende drei Punkte richtig zu stellen:

Die Aussage der FDP Rheinfelden, dass mit einer Errichtung der Mittelschule in Stein potenzielles Industrieland «verbraucht» werde, ist falsch. Das in Stein für die Schule vorgesehene Areal Neumatt Ost befindet sich an der Münchwilerstrasse eingebettet zwischen Wohn- und öffentlicher Zone. Es liegt weit entfernt vom aktuell zur Diskussion stehenden Industriegebiet Sisslerfeld. Auch allfällige künftige Industrieland-Einzonungen würden den Schulstandort in keiner Weise tangieren.

Das Argument «weit weg vom Bahnhof und nicht vom ÖV erschlossen» entspricht ebenfalls nicht den wirklichen Gegebenheiten. Die Fusswegdistanz vom Bahnhof zur Schule ist in Stein kaum grösser als jene in Rheinfelden. Die Bushaltestelle beim Coop (Buslinie Nr. 143 von Laufenburg zum Bahnhof Stein) ist vom Schulareal in acht Minuten zu Fuss erreichbar. Im Zusammenhang mit der neuen Wohnüberbauung in der Neumatt und den vielen Aktivitäten auf den Sportanlagen Bustelbach wurde zudem schon vor einiger Zeit eine Busverbindung vom Bahnhof in die Münchwilerstrasse angedacht. Die Haltstelle würde unmittelbar beim Eingang zur Mittelschule errichtet.

Auch die Aussage der FDP Rheinfelden, der Standort Stein verfüge neben der Leichtathletikanlage und den Sportanlagen Bustelbach über keine ergänzende Infrastruktur, greift zu kurz. Der Saalbau mit 400 Plätzen, moderner Bühnentechnik und hervorragender Akustik gehört ebenso dazu wie die Kindertagesstätten, das Motel und die Gruppenunterkünfte für 140 Personen. Hinzu kommt ein breites Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Gastronomie, das sich im Gegensatz zu Rheinfelden in unmittelbarer Nähe des vorgesehen Schulstandorts befindet.

Im Vergleich zwischen den möglichen Standorten spricht einiges für Stein: Niedrige Grundstückskosten, alle Nutzungen auf einem kompakten Areal, grosse Landreserven, ruhige Lage sowie Synergien mit Leichtathletikanlage und Sportcenter. Gründe genug, die Mittelschule im Zentrum des Einzugsgebiets und nicht an der Peripherie des Fricktals zu bauen.

HANSUELI BÜHLER, STEIN


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