Magden braucht mehr Wasser

  05.06.2021 Magden

Im Sommer braucht die Gemeinde Magden jeweils deutlich mehr Wasser, als die eigene Grundwasserfassung und eine Quelle hergeben. Die kommende Gemeindeversammlung entscheidet in diesem Zusammenhang über zwei Kredite.

Valentin Zumsteg

Es sind eindrückliche Zahlen, welche der Magdener Vizeammann Ruedi Hertrich kürzlich an einer Medienorientierung präsentierte: «Im Winter liegt der Wasserverbrauch von Magden zwischen 700 und 800 Kubikmeter pro Tag. Im vergangenen Sommer waren es täglich 1500 Kubikmeter.» Hauptgrund für den massiven Mehrverbrauch sei die Bewässerung der privaten Gartenanlagen- und Rasenflächen. «Das können wir nicht verbieten, weil sich ein solches Verbot nicht durchsetzen liesse», betonte Hertrich.

Es braucht Wasser aus Rheinfelden
Die Wasserversorgung der Gemeinde Magden bezieht Wasser aus einer Quelle sowie der Grundwasserfassung im Gebiet Enge. Schon in normalen Jahren reicht die Leistung in den Sommermonaten nicht, da die Grundwasserfassung nur über eine Konzession von 900 Kubikmeter pro Tag verfügt. «Im vergangenen Sommer ist der Wasserstand an der Grundwasserfassung Enge zeitweise so tief abgesunken, dass nur noch eingeschränkt Grundwasser gefördert werden konnte», erläuterte Hertrich. Zur Überbrückung musste das Defizit durch einen externen Bezug bei der Wasserversorgung Rheinfelden ausgeglichen werden. Etwas, das auch in normalen Jahren nötig ist. «Als mögliche Ursachen stehen aussergewöhnlich tiefe Grundwasserstände infolge anhaltender Trockenheit wie auch eine Abnahme der spezifischen Brunnenleistung wegen Alterung der Anlage zur Diskussion», so Hertrich.

Aufgrund des schlechten Zustandes des Brunnens wurde dieser bereits im vergangenen Jahr saniert. Das reicht aber nicht: «Die genaue Ursache sowie die entsprechenden Massnahmen sollen in einem Variantenstudium evaluiert werden», betonte Hertrich. Grundsätzlich will der Gemeinderat eine Aufweitung/Vertiefung des bestehenden Brunnens sowie einen neuen zusätzlichen Vertikalfilterbrunnen prüfen lassen. An der kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung vom 11. Juni entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über einen Planungskredit von 120 000 Franken für die Sanierung des Grundwasserpumpwerks Enge.

310 000 Franken für neue Leitung
Auch in einem zweiten Geschäft geht es um die Wasserversorgung. Zwei Transportleitungen verlaufen vom Pumpwerk Enge ins Wasserversorgungsnetz. «Sie stellen die Hauptschlagadern dar», führte Hertrich aus. Insbesondere die Transportleitung «Ost» weist regelmässig Leitungsbrüche auf. Im vergangenen Jahr waren es rund ein halbes Dutzend, wie Gemeindeammann André Schreyer erläuterte. Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, sollen in den kommenden Jahren die beiden Transportleitungen gestaffelt ersetzt werden. Als erstes ist die Leitung «Ost» dran, dafür beantragt der Gemeinderat der Versammlung einen Kredit von 310 000 Franken.


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