Ja zu 7,35 Millionen Franken für die Belags- und Werkleitungssanierung

  22.06.2021 Gemeindeversammlung, Laufenburg

Lange und diskussionsreiche «Sommergmeind» in Laufenburg

Die Laufenburger Gemeindeversammlung genehmigte auch den Vertrag für die «Ökoenergie Laufenburg AG» und damit verbunden die Zusammenlegung der Wärmeverbunde.

Susanne Hörth

Die 72 (von 1990) Laufenburger Stimmberechtigten erwartete am Donnerstagabend in der Dreifachturnhalle nicht nur eine reichbefrachtete Traktandenliste, sondern mit viereinhalb Stunden auch eine lange Einwohnergemeindeversammlung. Zu längeren Diskussionen führten insbesondere der Aktionärsbindungsvertrag für die Gründung der «Ökoenergie Laufenburg AG» und die Zusammenlegung der Wärmeverbunde. Hier hätte sich ein Versammlungsteilnehmer mehr vorgängige Informationen gewünscht. Auch wäre seiner Meinung nach für dieses Sachgeschäft eine ausserordentliche Gemeindeversammlung sinnvoller gewesen. Er hätte Interesse, sich am Wärmeverbund zu beteiligen, könne aber, da seine jetzige Heizung jeden Moment den Geist aufgebe, nicht noch zehn Jahre warten, bis die Leitungen der dritten Etappe verlegt seien, so der Besitzer einer Altstadtliegenschaft. Es würden Zwischenlösungen für den Heizungsersatz angeboten, wurde er beruhigt. Beim Kanton befasse man sich zurzeit mit diesem Thema, ging Stadtammann Herbert Weiss weiter auf die Frage ein, warum private Liegenschaftsbesitzer keine Fördergelder bei einem Anschluss an den Wärmeverbund bekämen. Schlussendlich genehmigten die Anwesenden die Gründung der «Ökoenergie Laufenburg AG», beziehungsweise den dafür nötigen Vertrag.

Koordination der Bauarbeiten
Auch das nächste Sachgeschäft, von Stadtrat Christian Rüede vorgetragen, sorgte für viel Gesprächsstoff. Weniger die 7,35 Millionen Franken, die der Stadtrat für die 3. Etappe der Belags- und Werksleitungssanierung in der Altstadt beantragte, waren Diskussionsgegenstand, als vielmehr die erwartete lange Bauzeit von zwei bis zweieinhalb Jahren. Die dritte Etappe (Marktgasse, Rösslistäge, Flössergasse, Rossgässli, Marktplatz, Herrengasse und Schlossbergsteig) müsse schneller als die beiden vorherige Etappen umgesetzt werden. Zur Sprache kam auch der «Adler». Die grosse Altstadtliegenschaft, welche die Stadt vor einiger Zeit erworben hatte, befindet sich im Perimeter der dritten Etappe der Werkleitungssanierung. Ab diesem Herbst soll das Gebäude umgebaut werden, um dann möglichst schnell wieder einen Pächter für das Gasthaus zu finden. Das würde sich schwierig gestalten, wenn gleichzeitig noch der Strassenbereich rund um das Gebäude im Zuge der Werkleitungssanierungen für längere Zeit aufgerissen sei, hiess es aus der Versammlung. «Die Bauarbeiten der dritten Sanierungsetappe sind dringend mit den Bauarbeiten beim Adler zu koordinieren», wurde gefordert. Würde man mit der «Adler»-Sanierung zuwarten, würden die Baukosten explodieren, hielt Stadtrat André Maier an dieser Stelle fest.

Im Zuge der Oberflächengestaltung müsse auch dem Marktplatz als wichtigem Begegnungsort für die Bevölkerung grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden, so eine weitere Wortmeldung. Mit 65 Ja-Stimmen wurde die 7,35 Millionen Franken für die Werkleitungssanierung schliesslich genehmigt.

Drei Bushaltestellen innert 350 Metern
Zu einigen Wortmeldungen führte auch der Projektierungskredit in Höhe von 40 000 Franken für den behindertengerechten Umbau von drei Bushaltestellen, zwei davon beim Regionalspital, eine beim Schulhaus Blauen. Keine Zustimmung fand der Auftrag eines Versammlungsteilnehmers an den Stadtrat für die Abklärung einer Zusammenlegung von drei Bushaltestellen im Bereich Schulhaus Blauen/ Werkstrasse.

Mehr oder weniger diskussionslos wurden die 115 000 Franken als Zusatzkredit für die Projektierung des Heizsystemersatzes im Schulhaus Blauen, der Projektierungskredit von 40 000 Franken für die Sanierung der Wasser- und Stromleitung im Gebiet Geissbel sowie die 250 000 Franken für die Erschliessung des Galgenrains an das Niederspannungsnetz bewilligt. Zustimmung erhielten auch allen anderen Sachgeschäfte. Darunter auch die Rechnung 2020, die mit einem Aufwandüberschuss von 1,8 Millionen Franken laut Stadtammann Herbert Weiss beim Stadtrat keine Freude auf kommen liess. Grund für die Mehraufwände waren unter anderem Aktiensteuerrückzahlungen aus den Vorjahren. Laufenburg weist zurzeit mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 11 242 Franken das vierfache des Kantonsmittel auf.

Unter Verschiedenem wurde unter anderem über den Einbau des Deckbelages bei der Innerortstrecke K130 informiert. Die Arbeiten werden bis Ende dieser Woche für erhebliche Verkehrsstörungen, Staus und auch Umleitungen führen. Eine am Versammlungsabend durchgeführte Konsultativabstimmung ergab, dass die Grüngutsammelstellen wie bisher bestehen bleiben sollen.


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