(Replik auf den Leserbrief von Dieter Deiss vom 21. Mai 2021)
Herr Deiss ist enttäuscht über die Nein-Parole der Aargauer Freisinnigen zum CO2-Gesetz – das ist sein gutes Recht. Am Parteitag war man sich einig: Der Ausstoss von Treibhausgasen muss rund um den Globus gesenkt werden, und zwar bald. Viel zu reden gab, ob die vorgeschlagenen Massnahmen dieses Ziel wirksam und nutzbringend erfüllen. Die Diskussion verlief sachlich und fair. Wenn Herr Deiss die in den Medien präsentierten Argumente als fadenscheinig erachtet, so rührt dies wohl daher, dass er am Parteitag nicht teilnahm und die hochstehende Diskussion demzufolge verpasste. Ich freue mich, wenn er sich bei einem nächsten Parteitag als Mitglied selbst einbringt. Ich meine, basisdemokratischer kann die Meinungsbildung in einer Partei nicht gestaltet werden. 

Im Übrigen unterliegt Herr Deiss einem wohlgepflegten Narrativ. Er sagt, die FDP hätte das Aargauer Energiegesetz gebodigt. In Tat und Wahrheit trug die freisinnige Fraktion massgeblich zur ausgewogenen Lösung bei und stimmte dem Gesetz in der Schlussabstimmung einstimmig zu. Darüber hinaus unterstützte ein gut besetzter Parteitag die Vorlage mit lediglich zwei Gegenstimmen. Es war die GLP-Fraktion, die das Gesetz entgegen allen Abmachungen ablehnte. In der Folge wurde sie von ihrer Basis überstimmt. Das schürte die allgemeine Verunsicherung und trug zur äusserst knappen Ablehnung des Gesetzes bei.

SABINA FREIERMUTH, ZOFINGEN GROSSRÄTIN UND PARTEIPRÄSIDENTIN FDP AARGAU