Diesmal sagen die Magdener Ja

  15.06.2021 Magden

Zwei Themen interessierten vor der Magdener Gemeindeversammlung am Freitag vor allem: Würde der Projektierungskredit für einen neuen Werkhof eine Mehrheit erreichen? Und: Werden die 1,86 Millionen Franken für die Sanierung des Schwimmbads Schibelacher bewilligt? Die Antwort auf beides war: Ja.

Edi Strub

Als die Bürgerinnen und Bürger am Freitagabend Richtung Juch-Halle strömten, kamen ihnen Kinder mit Plakaten und Spruchbändern entgegen. «Unsere Badi söll bleiben», «Ja zum Badikredit», «Mir wänd eusi Badi phalte», stand darauf. Was sie im Rahmen des Projekts «Kinderfreundliche Gemeinde» gelernt hatten, wurde nun umgesetzt: Einf luss nehmen, für seine Anliegen und Interessen einstehen. Und niemand schien ihnen übel zu nehmen, dass sie sich in die Gemeindepolitik einmischten. Viele Eltern schossen mit ihren Handys Bilder und freuten sich über den Enthusiasmus der Kinder.

«Warmduscher» gewinnen
An der Gemeindeversammlung selber wurden dann ein paar kritische Fragen gestellt. Warum wird es bei den Duschen in der erneuerten Badi nach wie vor nur kaltes Wasser geben? Und sollte man nicht gleich eine Solaranlage bauen, damit auch das Wasser im Becken aufgeheizt werden kann? So könnte die Badi auch in der Übergangszeit für den Schwimmunterricht genutzt werden.

Peter Lützelschwab von der Energie- und Umweltkommission stelle dann einen Antrag. Für hunderttausend Franken sei es möglich, mit einer Solaranlage auf dem Dach der Badi für Warmwasser zu sorgen. Gemeindeammann André Schreyer fand das zu optimistisch. 200 000 Franken müsste man schon vorsehen. In der Abstimmung über den Zusatzantrag Lützelschwab siegten dann die «Warmduscher» mit grosser Mehrheit. Auch der Kredit für die Sanierung der ganzen Badi ging schlank über die Bühne. Die Kinder werden sich gefreut haben. Schon im kommenden Sommer sollen die Magdener in der Badi warm duschen und auch bei frischen Temperaturen schwimmen können.

Grosse Mehrheit für neuen Werkhof
Mehr zu reden gab dann das Projekt eines neuen Werkhofs über dem jetzigen Feuerwehrmagazin. Im Dezember war das ursprüngliche Projekt des Gemeinderats von der Gemeindeversammlung mit 74%- Nein-Stimmen verworfen worden. Vor allem der Standort auf dem Areal des ehemaligen Forstwerkhofs gab Anlass zu viel Kritik. Gleichzeitig mit dem Bau des nun geplanten Werkhofs soll nach dem Willen des Gemeinderats auch das Feuerwehrmagazin erneuert werden. Es brauche unter anderem neue Toiletten (auch für Frauen!) und Garderoben. Heute müssten die Feuerwehrleute zuerst nach Hause rennen, wenn es brennt, weil sie ihre Kleider nicht im Feuerwehrmagazin aufbewahren können. Fast eine Stunde wurde diskutiert. Meist ging es um die Kosten von rund fünf Millionen Franken. Am Ende wurde der Projektierungskredit von 280 000 Franken aber mit grosser Mehrheit gutgeheissen. Über das Projekt selbst wird dann später entschieden.

Ein weiteres Thema an der «Gmeindi» war das Wasser. Magden verbraucht vor allem im Sommer, wenn viele ihre Rasenflächen und Gärten bewässern, viel mehr Wasser als es selber hat. Ein beträchtlicher Teil muss dann aus Rheinfelden geholt werden. Doch das Leitungsnetz ist in schlechtem Zustand. Ständig kommt es zu Leitungsbrüchen und Lecks. Und so wurden 310 000 Franken für den Ersatz der Transportwasserleitung «Ost» gesprochen. Ausserdem ein Planungskredit für die Sanierung des ebenfalls ziemlich maroden Grundwasserpumpwerks Enge.

Am Schluss wurde sechs Deutschen und zwei Sri Lankesen das Gemeindebürgerrecht zugesichert. Den Anträgen des Gemeinderats erwuchs keine Opposition. Die angehenden Magdener wurden nach der Abstimmung mit grossem Applaus in der Gemeinde willkommen geheissen.


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