Die Zukunft wächst jetzt

  10.06.2021 Mettauertal

23 Forstwart-Lernende aus dem ganzen Kanton waren im Einsatz im Mettauertaler Wald

Die Arbeit im Wald ist anspruchsvoll und vielfältig. Von der richtigen Pflege über die Ökologie hin zur Bewirtschaftung und dem Gespür für Flora und Fauna wird viel gefordert. Bei der Ausbildung von Forstwarten spielen deshalb auch überbetriebliche Kurse eine wichtige Rolle. Im Mettauertal fand in diesen Tagen ein solcher Kurs statt.

Susanne Hörth

Dienstagnachmittag, 13 Uhr: Nach einer gemütlich zusammen verbrachten Mittagszeit in der Schützenstube auf dem Mettauerberg herrschte Aufbruchstimmung. Eben noch in angeregte Gespräche vertieft, machten sich die 23 Forstwart-Lernenden (erstes Lehrjahr) aus dem ganzen Kanton auf zu den verschiedenen Posten im Mettauertaler Wald. «Es ist ihr vierter überbetrieblicher Kurs», sagte Kursleiter Christian Siegrist. Bis zum Ende der dreijährigen Ausbildung werden die angehenden Berufsfachleute an insgesamt 52 solch überbetrieblichen Kurstagen Einblicke in «fremde» Forstbetriebe erhalten und dabei viel über die dort vorkommenden Baumarten, Bodenbeschaffenheiten, Bewirtschaftungen und mehr erfahren. Gleichzeitig erweitern sie mit jedem dieser Kurstage auch ihr Wissen über die unterschiedlichen waldbaulichen Pflegeaufträge und die dafür nötigen Massnahmen. Und immer legen die Teilnehmenden unter den beobachtenden Augen der Instruktoren auch selbst Hand an. Praxisnahes Lernen wird grossgeschrieben.

Erkennen und Fördern
Jeder der Kurse widmet sich bestimmten Themen und entsprechenden Lernzielen. Die drei Tage im Forstbetrieb von Fabian Bugmann im Metttauertal standen im Zeichen der Jungwaldpf lege. Darin eingeschlossen war auch die Erkennung und die Markierung von Zukunftsbäumen, kurz Z-Bäumen. «Sie entscheiden, was die übernächste Generation dann nutzen kann», machte Siegrist deutlich, dass die Arbeit im Wald oft mit Beschlussfassungen und Massnahmen einhergeht, deren Resultate erst Jahrzehnte später erkennbar sein werden.

Die Zukunftsbäume
Damit sich diese Bäume, die sich etwa durch einen dickeren und geraden Stamm von anderen in ihrer Umgebung abheben, auch in Zukunft weiter wertvoll entwickeln können und irgendwann Geld in die Forstkasse spülen, braucht es verschiedene Massnahmen und Pflegeeingriffe. So lernten die Forstwart-Auszubildenden im Mettauertaler Gastforstbetrieb unter anderem, welche benachbarten Bäume weichen müssen. Weiter auch, welche Äste eines Z-Baumes geschnitten, welche nur gekürzt werden oder wie ein Kronenschnitt ausgeführt wird. Immer eine Rolle spielt zudem, wieviel Licht ein Baum braucht oder wie wenig er verträgt.

Auch der Einsatz von verschiedenen Werkzeugen und Maschinen wurde in Mettauertal erklärt und geübt. Dass bei der gefährlichen Forstarbeit das Thema Sicherheit immer an vorderster Front mitspielt, betonte Christian Siegrist mehrfach. Sicherheit und Schutzmassnahmen gehören deshalb auch als fester Bestandteil zu jedem Kurs. Das Gespür für den Wald mussten die Lernenden neben den praxisnahen Übungen noch bei einem weiteren Bereich unter Beweis stellen. Am Ende des Dreitagekurses wurde erwartet, dass sie die 40 wichtigsten, regional vorkommenden Baum- und Straucharten erkennen und korrekt benennen können. Christian Siegrist lächelt: «Beim nächsten Mal wird es noch etwas schwieriger. Dann gilt es, nur anhand von Zweigen und Blättern die Arten zu bestimmen.» Wie wichtig das genaue Kennen der Gewächse ist, macht er auch damit deutlich, dass die Zukunft weg von einer Monokultur hin zu einem artenreichen Wald geht.


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