Viel los im Fricktaler Museum

  26.05.2021 Rheinfelden, Kultur

Neues Kinderangebot

Knapp 30 Personen, viele Kinder und begleitende Erwachsene, fanden sich vergangene Woche am Mittwochnachmittag in der Rheinfelder Martinskirche ein und lauschten zunächst andächtig den Ankündigungen der Museumsleiterin Kathrin Schöb. Sie erzählte vom neu lancierten Kinderprogramm, einem Aufgaben- und Rätselheft, welches für die Saison 2021 zusammengestellt wurde. Als dann die Kuratorin Ute W. Gottschall kurz später vom Maskottchen Maarsi berichtete, vom speziellen Kinder-Museumspass mit dem tolle Gewinne und Spiele zu machen sind, waren sie kaum noch zu halten und begannen auf ihren Sitzen zu rutschen. Und tatsächlich verliessen denn auch schon ein paar vor Ende der Veranstaltung die Kirche, um gleich ins Museum zu stürmen. Die Geduldigen erlebten aber noch einen besonderen Besuch.

Die Gäste trafen auf eine elegante Dame aus Paris, Madame Louise de Sancerre alias Susanne Ammann, die mit ihren beiden Kindern Fréderic und Louise vor vier Tagen – im Jahr 1911 – ihren Kuraufenthalt in Rheinfelden begonnen hatte. Sie erzählte mit einem schönen französischen Akzent von den Vorzügen ihres Hotels und den ersten Erfahrungen und Begegnungen im Städtli. Und war begeistert von den Vorteilen der elektrischen Neuerungen in ihrem Hotel, angefangen vom Licht bis hin zu einem Lift, der ihr das Treppensteigen mit ihrem «rhumatisme» sehr erleichtern würde. Bedächtiger war es dann in der abendlichen Feierstunde, die um 19 Uhr begann und zu der sich nahezu 50 Personen, darunter auch Gäste aus Deutschland, eingefunden hatten. Zur Einstimmung liessen das Duo Thomas Zimmermann und Susanne Escher archaische Klänge ertönen, die im Kirchenraum eine besondere Stimmung erzeugten. Mit Shakuhachi, Klarinette und einem eigens kreierten Instrument aus Metall und Holzklangobjekten, eröffneten sie ihre improvisatorische Komposition zum Thema Strom.

Nachdem die Museumleiterin Kathrin Schöb über Inhalt und Entstehung des Strom-Projektes berichtete, dankte sie den Sponsoren und Mitwirkenden an der Ausstellung «Rheinfelden – Unter Strom! Vom Dreiland in die Welt» die schon seit vergangenem Jahr zugänglich ist. Dann blätterte die Kuratorin durch das bunte Programmangebot für das Jahr 2021. Sie betonte in ihrer launigen Ansprache, wie sehr Museen zur Inspiration beitragen und das bunte Programm auf eine breite Nutzungsmöglichkeit zielt. So stehen neben dialogischen Ausstellungsrundgängen, auch eine Podiumsdiskussion zum Geburtstag von 50 Jahren Frauen-Stimmrecht, und für den europäischen Tag des Denkmals ein ganz besonderer Event auf dem Programm. Am zweiten Wochenende im September werden in Zusammenarbeit mit der Kulturwerkstatt Sulz im Fricktaler Museum die Esse angefacht und werden Schuhnägel hergestellt.

Eindrücklich dürfte auch die Helle Nacht der Industriekultur werden, die ebenfalls für den Herbst vorgesehen ist, wie auch ein Blick auf die jüngste Geschichte des Aargaus mit einem speziellen Fokus auf dem Fricktal, der dann im November angesetzt ist. (mgt)


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