Mit Fricktaler Äpfeln Berge versetzen

  29.05.2021 Gipf-Oberfrick

Soroptimist Club Fricktal unterstützt Bio-Bergbäuerin

Mit ihrer grossangelegten Apfel-Verkaufsaktion haben die Frauen des Soroptimist Club Fricktal im letzten Herbst 10 800 Franken eingenommen. Mit dem Geld unterstützen sie eine Bio-Bergbäuerin im Ober-Toggenburg, die vom Leben alles andere als verwöhnt wurde. Vor ein paar Tagen übergaben sie den Check an das zuständige Projekt-Team von «bergversetzer».

Simone Rufli

Eins ist klar: Ohne Äpfel vom Birchhof in Wölflinswil wäre eine Hilfe in diesem Umfang nicht möglich gewesen. 10 800 Franken haben die Frauen vom Soroptimist Club Fricktal mit dem Verkauf der Früchte eingenommen. Nicht für sich. Der gesamte Betrag geht als Spende an eine Frau, die auf Hilfe angewiesen ist. Boris Studer, Koordinator von «bergversetzer» der Koordinationsstelle für Arbeitseinsätze im Berggebiet und Janine Thoma, Bauberaterin SAB (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete) durften vor ein paar Tagen den Check über 10 800 Franken in Gipf-Oberfrick stellvertretend für die Bäuerin entgegennehmen.

«Die Beschenkte konnte es zuerst nicht glauben, dass fremde Frauen ihr so eine grosse Hilfe bieten und das alles, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen», fasste Studer die Dankbarkeit der Toggenburgerin in Worte. Die Bäuerin – sie erhielt schon Besuch von einer Delegation der Soroptimistinnen und steht mit ihnen in telefonischem Kontakt – blieb derweil auf ihrem Hof mit Blick auf den Säntis. Täglich melkt sie ihre acht Kühe und kümmert sich neben der Hofarbeit auch noch rund um die Uhr um eine pflegebedürftige Person. Bei gewissen Verrichtungen erhält sie Unterstützung von einem Bekannten. Um ihr das finanzielle Auskommen zu sichern, wird sie zusätzlich von der Schweizer Berghilfe unterstützt.

Mit dem Spendengeld aus dem Fricktal wurde in einer ersten Etappe ihr Stall in einen Laufstall umgewandelt. «In einem zweiten Schritt geht es nun darum, die Statik beim Heustock zu verbessern und den Vorplatz herzurichten», wie die Bauberaterin anlässlich der Check-Übergabe erklärte.

Weil das Toggenburg nun nicht gerade ans Fricktal angrenzt, brauchte es die Unterstützung der Schule Gipf-Oberfrick, damit die Fricktaler Soroptimistinnen überhaupt von der Notlage der Frau erfuhren, wie Heidi Moosmann ausführte. Als Begleitperson in einem Schullager, wo Schülerinnen und Schüler an einem «bergversetzer»- Projekt engagiert waren, hat Heidi Moosmann Boris Studer kennengelernt und von der Notlage der Bio-Bergbäuerin erfahren. Das schwere Schicksal der alleinstehenden Frau ging den Fricktalerinnen so nahe, dass sie sich kurzerhand entschieden zu helfen. Und so wussten sie ganz genau, mit welchem Ziel sie sich an die Arbeit machten, als sie im letzten November zuerst auf dem Birchhof von Familie Treier stundenlang Äpfel verpackten und diese dann den Käuferinnen und Käufern an die Haustüre lieferten. Von unschätzbarem Wert sei dabei, so Carmela Herzog, «dass wir inzwischen auf viele treue Abnehmerinnen und Abnehmer für die Äpfel zählen dürfen». Dazu gehörten Einzelpersonen, die fünf Kilo bestellten genauso wie Firmen, die für die ganze Belegschaft einkauften. Denn für einmal stimmt die Aussage: Je mehr Äpfel verkauft werden, umso grösser der Berg, der versetzt werden kann.


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