«Eine Reise in die innere Stille»

  11.05.2021 Rheinfelden

Der Achtsamkeitspfad beim Augarten in Rheinfelden ist eröffnet

Am Samstag ist beim Augarten ein Achtsamkeitspfad eröffnet worden: An zehn Stationen entlang eines Wegs durch die Weierhalde kann man sich mit Yoga-Übungen auf eine «Reise in die innere Stille» begeben. Ausgeheckt hat die Idee Béa Bieber vom Gesundheitsforum Rheinfelden. Konzipiert und realisiert wurde der Pfad von Raphaela Cron und Reto Gautschi von «Naturheilkunde vereint».

Edi Strub

«Wir wollten endlich mal ein Bewegungsangebot für die Bevölkerung im Augarten schaffen. Denn bisher wurde der Westen von Rheinfelden etwas stiefmütterlich behandelt», sagte die Präsidentin des Gesundheitsforums Rheinfelden Béa Bieber. Eine Umfrage im Augarten habe ergeben, dass die Menschen sich dort ein solches Angebot in unmittelbarer Nähe ihrer Siedlung wünschen. Ohne Eintrittsgebühren und Anmeldung, für die spontane individuelle Nutzung. Auf zehn Tafeln im Weierhalde-Wald wird erklärt, wie die Übungen gemacht werden sollen, welchen Nutzen sie bringen und auf was es besonders zu achten gilt. Hat man ein Smartphone zur Hand, kann man über einen QR-Code ein Video anklicken, auf dem Raphaela Cron und Reto Gautschi die Übungen vorführen. Alles wie in der Yogastunde, einfach nicht auf einer Kunststoffmatte in der Halle, sondern im grünen Wald an der frischen Luft.

Im Yoga und der Heilkunde gehe es darum, seine innere Mitte zu finden, wieder ganz zu werden, was ja auch die ursprüngliche Bedeutung von «heil» sei, erklärte Reto Gautschi. Yoga sei dort, wo alle roten Fäden zusammenkämen. Es sei eine Reise in die Stille, ins Innere. Durch das Zusammenspiel von Bewegung, Atem und der Aktivierung der Sinne erreiche man Ruhe und Gelassenheit. Die beiden Therapeuten arbeiteten zuvor in Schmerzkliniken mit gestressten und schmerzgeplagten Patienten. Es sei sehr wichtig, dass der Achtsamkeitspfad noch während der Coronapandemie fertiggestellt werden konnte, ergänzte der zuständige Stadtrat Dominik Burkhardt. Die Pandemie habe die Leute sehr verschieden getroffen. Einige seien wegen Überforderung in einen Zustand des Dauerstresses oder gar eines Burnouts geraten. Andere seien in eine Leere gefallen, weil sie ihren Job verloren oder Kurzarbeit machen mussten. Da hätten plötzlich die täglichen Strukturen gefehlt, die zuvor Halt gaben.

Bloss 1100 Franken habe die Gemeinde Rheinfelden für den Achtsamkeitspfad ausgeben müssen, erklärte der Kassier des Gesundheitsforums Willem de Zeeuw. Eigentlich habe man nur für die Tafeln bezahlt, alle sonst daran Beteiligten hätten gratis ehrenamtlich gearbeitet. «Auch mit sehr wenig könne man sehr viel bewegen in dieser Gemeinde», lobte Willem de Zeeuw. Die ersten zwanzig Bewegungshungrigen wurden gleich nach der Eröffnung von Raphaela Cron und Reto Gautschi in die Feinheiten der Yoga- und Achtsamkeitsübungen eingeführt. Von nun an steht der Pfad den Bewohnern des Augartens (und natürlich auch allen andern) von früh bis spät zur Verfügung. Wer wolle, könne sogar nach Einbruch der Dämmerung mit einer Stirnlampe Achtsamkeit üben, scherzte Bea Bieber.


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