Waldkauz attackiert NS-Präsidenten

  27.04.2021 Leserbriefe, Natur

Im Beitrag der NFZ vom 22.4. wird auf eine überraschende Attacke eines Waldkauzes bei der Annäherung eines Jungvogels auf den Präsidenten des NSV Sulz-Laufenburg hingewiesen. Ästlinge heissen die noch nicht flügge gewachsenen Jungen des Waldkauzes, welche die Bruthöhle oder Nistkasten zuvor verlassen haben, jedoch auf Ästen sitzend von den Altvögeln weiterhin versorgt werden. Es ist also ganz normal, dass die Waldkauzenästlinge nach dem Verlassen des Nistkastens oder Bruthöhle nicht fliegen können. Nachts versuchen sie sich dann vom Boden weiter hoch in schützende Baumwinkel zu begeben. Dabei werden sie von den Eltern durch Lockrufe animiert, höher zu klettern. Interessant ist, dass sich die Jungvögel bereits instinktiv an den Stamm drücken, um möglichst nicht von anderen Feinden entdeckt zu werden. Die Jungen werden während zirka zwei Wochen mit der Beute der Eltern versorgt und in die Jagdtechnik eingeführt. Im Spätherbst werden sie dann aus dem Familienverband vertrieben und müssen anderweitig geeignete Brutgebiete suchen, dies oft im Umkreis von über 10 Kilometern. Ein Grossteil der Jungvögel bringt es nicht bis zum Erwachsenenalter. Käuze können durchaus über 20 Jahre alt werden. Bei unseren Kontrollgängen erleben wir im Frühling immer wieder Kauzenangriffe, auf die wir respektvoll beobachtend mit Rückzug reagieren. Als Waldgänger ist es deshalb aus Sicherheitsgründen dringend geboten, sich von entdeckten Ästlingen (Jungkäuze) oder von der Nistkastennähe zu distanzieren, da überraschende Angriffe von Altkauzen verständlicherweise nicht auszuschliessen sind.

OTTO MOSER, URS UND CHRISTIAN FISCHER, EULENBETREUUNG NSV MAGDEN


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