In Möhlin steckt auch ein bisschen davon

  24.02.2021 Möhlin

Was macht den Lössboden so wertvoll?

Anlässlich des Weltbodentags ernannte die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz den Lössboden zum Boden des Jahres 2021. Lössablagerungen während und nach der letzten Eiszeit sind der Ursprung der sehr fruchtbaren Lössböden. Im Aargau sind Lössböden vor allem im Fricktal um Möhlin und Eiken anzutreffen.

Der Begriff Löss stammt wahrscheinlich vom alemannischen Ausdruck Lösch ab und bedeutet «lose», «locker». Löss ist feiner Staub, der sich in trockenem Zustand wie Mehl anfühlt und hellgelb ist. Er besteht aus Schluff, Carbonaten, Tonmineralen und sehr feinem Sand (Quarz). Der Löss wurde während und nach den letzten Eiszeiten vor 115 000 bis 13 000 Jahren aus vegetationsarmen Gebieten ausgeblasen, mit dem Wind verfrachtet und als lockeres Sediment abgelagert. Die Bildung von neuen Lössböden ist ohne eine neue Eiszeit nicht möglich. Entsprechend gilt es, diese wertvollen Böden zu erhalten. Lössablagerungen können wenige Dezimeter bis mehrere 100 Meter mächtig sein und erstrecken sich in Eurasien von Frankreich über den Nordrand der mitteleuropäischen Mittelgebirge bis in die Ukraine und nach Asien. In der Schweiz findet man Löss vor allem im Norden um Basel, Baden und Schaff hausen. Zusätzlich finden sich im Aargau Lössgebiete im Fricktal um Möhlin und Eiken.

Aus den Lössablagerungen entwickelten sich fruchtbare Böden mit einer grossen landwirtschaftlichen Bedeutung. Gründe für die hohe Bodenfruchtbarkeit sind die gute Durchwurzelbarkeit des lockeren Lösssediments und die für die Pflanzenernährung günstige Mineralzusammensetzung. Lössböden sind steinfrei und können durch eine günstige Porenverteilung gleichzeitig viel Wasser speichern und eine ausreichende Belüftung gewährleisten. Beides sind wichtige Eigenschaften in Zeiten von extremen Niederschlägen und langen Trockenperioden. Wenn eine schützende Vegetation fehlt, kann das feine Lössmaterial sehr leicht durch Wind oder Wasser erodiert werden. Der beste Schutz gegen Erosion ist eine ganzjährige Pflanzendecke und möglichst viele Hecken und Bäume. Löss ist der Ursprung vielfältiger Böden. Nicht nur der Bodentyp Fluvisol, der als Auenboden Boden des Jahres 2020 war, entwickelte sich aus den Lössablagerungen.

Nährboden für die Menschen
Einfach zu bearbeitende und ertragreiche Böden haben seit jeher die Menschen angezogen. Schon früh wurden sie besiedelt und ackerbaulich genutzt. Im Raum Möhlin weisen zahlreiche Funde von steinzeitl ichen Fau st kei len i n den Lössgebieten auf eine lange Nutzungs-geschichte der Böden hin.

Quelle: Umwelt Aargau www.boden-des-jahres.ch


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