Höchstens eine Meisterschaft light

  06.02.2021 Handball, Möhlin

Handball NLB: Die Liga nimmt womöglich noch einen Anlauf

Nach einem sportlich schwierigen Saisonstart kam der Unterbruch für Möhlins Handballer. Womöglich wird die Meisterschaft noch einmal fortgesetzt – für eine komplette Hin- und Rückrunde wird es allerdings nicht reichen.

Ronny Wittenwiler

Im Oktober, als die Corona-Zahlen stiegen und der TVM auf Formsuche war, kam der Unterbruch der Handballmeisterschaft. Im Gegensatz zur höchsten Spielklasse (NLA) traf es auch die Handballer aus der zweithöchsten Liga des Landes und damit den TV Möhlin aus der Nationalliga B.

«Ende Februar wird wohl definitiv entschieden», sagt jetzt TVM-Präsident Simon Mahrer zur NFZ. Es ist seine Antwort auf die Frage, ob Möhlins Handballer und damit die gesamte Nationalliga B die laufende Meisterschaft überhaupt noch einmal in Angriff nehmen werden.

Gedrängter Zeitplan
Erst kürzlich hatten sich die Präsidenten der NLB-Vereine untereinander gesprochen und auch wenn die Deutungshoheit in erster Linie beim Bund und in zweiter Linie beim Handballverband liegt, so waren sich die Präsidenten einig darüber, was überhaupt im Rahmen des Machbaren liegt. Gegenüber der NFZ erklärt Mahrer, dass die Meisterschaft womöglich eine Fortsetzung finden könnte. «Gespielt sind erst acht Runden. Klar ist, dass es zeitlich nicht mehr reicht, eine komplette Meisterschaft mit Hin- und Rückrunde zu spielen. Spätestens am 14. Juni muss die Meisterschaft abgeschlossen sein.»

Die Frist hat einen einfachen Grund: Noch vor den Sommerferien beginnt für die Vereine jeweils die Planung für die nächste Saison. Sie müssen ihre Teams für die Liga melden, auch die Planung des Kaders braucht ihre Vorlaufzeit. «So etwas lässt sich nicht erst nach den Sommerferien im August erledigen», sagt Mahrer. «Und in den Sommerferien steht jeweils alles still.»

Mögliches Datum: 10. April
Zusammenfassen lässt sich also sagen: Sollte es die Situation rund um Corona zulassen, sprechen sich die Vereine der NLB nicht gegen eine allfällige Wiederaufnahme der Meisterschaft aus. Dass man aber keinesfalls mit der Gesundheit der Spieler im Allgemeinen zu spielen gewillt ist, zeigt sich auch daran: Der Meisterschaftsbetrieb würde nicht ohne Vorlaufzeit aufgenommen werden. «Handball ist eine derart intensive Kontaktsportart», sagt Mahrer. «Da kann man nach vier Monaten Pause nicht einfach von einem Tag auf den anderen mit der Meisterschaft beginnen. Das sind auch Gesundheitsfragen, die wir uns stellen müssen.» Und so kamen die Präsidenten der Nationalliga B-Vereine anlässlich ihrer jüngsten Konferenz überein: Sollten ab März wieder Mannschaftstrainings möglich sein, könnte die Meisterschaft für die NLB am 10. April wieder beginnen. Über einen solchen möglichen Fahrplan herrsche Einigkeit, blickt Mahrer zurück. Sollte es anders kommen und Trainings wären auch im März noch nicht gestattet, dann werde die Meisterschaft abgebrochen, seien sich die Präsidenten einig. «Auch der TV Möhlin kann sich mit diesem Weg einverstanden erklären.» Ob eine Fortsetzung aber mit oder ohne Zuschauer über die Bühne gehen würde, das bleibt – logischerweise – noch unklar.

Offene Fragen
Unklar ist auch, ob am Ende der Saison beziehungsweise bei einem Abbruch die Meisterschaft überhaupt gewertet wird. «Bei der Frage, ob es einen Aufsteiger und einen Absteiger geben soll, ist man sich nicht einig», sagt Mahrer und verweist auch auf die diversen Interessen seitens der Vereine aus der NLA und 1. Liga. Ohnehin liegt auch diese Entscheidung letztlich beim Handballverband. Dieser mache seine Arbeit in dieser eigenartigen Zeit übrigens sehr gut, findet Mahrer.


Und so soll gespielt werden

Sollte die Meisterschaft wieder aufgenommen werden, so ist wegen des gedrängten Zeitplans eine einfache Runde vorgesehen: Jedes Team spielt gegen jede Mannschaft einmal. Danach spielen die ersten sechs platzierten Teams eine Finalrunde, die acht Teams von Platz 7 bis 14 bestreiten eine Abstiegsrunde. Auch in der Final- beziehungsweise Abstiegsrunde würden die Teams jeweils gegen jeden Gegner «bloss» ein Spiel austragen – ob auswärts oder zuhause hängt davon ab, wo man gegen das entsprechende Team in der Hauptrunde bereits gespielt hatte. (rw)


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