Schulraumplanung Oeschgen: Grosse Unsicherheit spürbar

  26.01.2021 Leserbriefe, Oeschgen

Wir nehmen eine grosse Unsicherheit bezüglich der Urnenabstimmung Schulraumerweiterung wahr. Zum einen geht es um die Spielregeln dieser Abstimmung. Da möchten wir uns auf den Gemeindeeintrag in den Zeitungen sowie Homepage von letzter Woche beziehen. Sind Sie grundsätzlich für eine Schulraumerweiterung, ist es wichtig, dass Sie bei den beiden Varianten Ja ankreuzen. Denn nur dann kann garantiert werden, dass sich die beiden Varianten nicht konkurrenzieren und dadurch beide nicht das absolute Mehr erreichen. Sollte das der Fall sein, haben wir am Schluss weder Variante A2 noch Variante C. Zum anderen geht es um die Varianten an sich. Die Argumente beider Seiten sind stichhaltig. Einerseits sind wir auch für eine massvoll, nachhaltige Lösung – anderseits dürfen wir die aktuelle Situation nicht ausser Acht lassen. Ich selbst ging vor 35 Jahren genau in diesem Schulhaus mit diesem Raumangebot zur Schule, nun sind unsere Kinder dort. Wir erfahren tagtäglich, dass sich die Art und Weise der Schule in den letzten 30 Jahren massiv verändert hat (wie so vieles andere auch). Nicht nur sechs Klassen sind in Oeschgen, aufgrund der Klassengrössen können grösstenteils nicht mehr zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden, die Kinder haben einige Fächer mehr und dadurch auch mehr Lehrer. Die Vereine können aufgrund des Platzmangels das Schulareal nicht mehr nutzen (Singsaal, K70-Raum) sowie fehlt ab nächstem Schuljahr der Platz für eine 2. Kindergartenklasse sowie die 6. Klasse. Als Ersatz des bestehenden Kindergartens hat man vor zirka sieben Jahren sage und schreibe 2,1 Millionen Franken investiert, bei der – kaum bezogen – sich schon wieder abzeichnete, dass er zu klein ist.

Nun denken wir, ist man mit der Variante C wieder auf dem genau gleichen Irrweg. Nicht nur der Platz ist ein Thema, auch die Risiken mit der Aufstockung/Anbau auf/an ein bestehendes 60-jähriges Gebäude sowie die Kosten für die Sanierung/ Entsorgung Pavillon werden bei der Variante C scheinbar ausser Acht gelassen. Des Weiteren ist bei der Variante C die Situation ab nächsten Sommer nicht geregelt. Wo wird der Kindergarten unterrichtet, bis das Gebäude fertig ist? Auch hier müssen kurzfristig wieder Lösungen gefunden werden (der Pavillon wird ja dann mehr denn je für die Schule benötigt) und es entstehen vermutlich wieder Kosten. Zudem muss der Pavillon den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Auch diese Kosten sind gemäss unserem Wissensstand nicht inkludiert. Mit der Variante A2 sind alle aktuellen «Baustellen» gelöst, sogar zu einem späteren Zeitpunkt mit rückläufigen Schülerzahlen. In diesem Fall können Containerelemente wieder abgebaut werden. In vielen anderen Gemeinden wird das genau so gehandhabt.

Oeschgen ist für Familien ein begehrter Wohnort. Viele Häuser, die verkauft werden, werden von Kleinhaushalten an Familien weitergegeben. Vermutlich wird diese Tendenz inskünftig anhalten – jeder Hauseigentümer profitiert schlussendlich davon. Zudem sind die Neuzuzüger bereit, etwas mehr Steuern als anderswo zu bezahlen, um dafür in unsere intakte Dorfgemeinschaft zu ziehen. Nun ist Solidarität gefragt. Leider müssen wir jetzt das ausbaden, was über Jahre hinweg nicht ganzheitlich an die Hand genommen wurde bzw. wovon wir alle mit tief gehaltenen Steuern profitiert haben.

Wir finden, man muss die Angelegenheit als grosses Ganzes betrachten und in die Zukunft schauen. Dann gibt es aus unserer Sicht als Oeschger mit Herz für unser Dorf nur eine Lösung: Ja/Ja/ Variante A2.

MARTIN UND DIANA HEUSSER, OESCHGEN


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