Nicht mehr als ein «Überwasser-Halten»

  15.01.2021 Fricktal

Grosse Solidarität für die Gastrobranche

Die Restaurants bleiben bis Ende Februar geschlossen. Einige Fricktaler Gastrobetriebe setzen auf Take-Away. Mit unterschiedlichem Erfolg.

Bernadette Zaniolo

Am Mittwoch hat der Bundesrat entschieden: Die Restaurants und Geschäfte bleiben bis mindestens Ende Februar geschlossen. Angesichts der seit Wochen auf einem hohen Niveau stagnierenden Corona-Fallzahlen und weiteren unsicheren Faktoren sind die Massnahmen für die einen verständlich. Sie treffen die Gastrobranche und auch andere Branchen jedoch hart. Um sich einigermassen über Wasser zu halten, bieten seit dem Lockdown im Frühjahr einige Fricktaler Restaurants auch einen Take-Away-Service (Abhol-Angebot). So etwa Dominique und Thomas Eckert-Fritz vom Restaurant Bahnhof in Schwaderloch. «Das ist sehr gut gelaufen», sagt Dominique Eckert auf Anfrage. Deshalb haben die Wirtsleute, welche in diesem Jahr ihr 10-Jahre-Jubiläum «feiern» können, das seit Frühjahr bestehende Take-Away-Angebot bis jetzt weiterlaufen lassen, ja sogar auf zweimal täglich (mittags und abends) erweitert.

Eckerts spüren eine grosse Solidarität, nicht nur seitens der Schwaderlocher Bevölkerung. Der Take-Away-Ku nden k reis zieht sich einerseits bis Döttingen und Wettingen und andererseits ins ganze Mettauertal und bis nach Kaisten. Stammgäste aus Zeiningen würden das Angebot wöchentlich gar zwei Mal nutzen.

Dennoch spüren auch Eckerts den grossen Umsatzeinbruch. Die Einnahmen des Take-Aways seien ein Beitrag an die laufenden Kosten wie Miete (beziehungsweise als Eigentümer für die Bankzinsen), Versicherungen, Strom und weitere Fixkosten. Quasi ein «Tropfen auf den heissen Stein». Für drei Mitarbeiter wurde Kurzarbeit eingereicht.

«Lieber jetzt länger schliessen müssen, aber dafür nachher ohne Einschränkungen öffnen können», ist aus Sicht der Schwaderlocher Wirtin besser. Einen weiteren Ausbau des Take-Away-Angebotes plant das Restaurant Bahnhof aufgrund der begrenzten Kapazität in der Küche derzeit nicht.

Auch das Restaurant Warteck in Kaisten spürt eine grosse Solidarität seitens der Bevölkerung von Kaisten sowie jener von umliegenden Gemeinden. «Jammern bringt nichts», sagt Giovanni Rosso. Er hat das Restaurant erst eine Woche vor dem Lockdown im Frühjahr eröffnet. Rosso ergänzt: «Ich bin froh, dass wir einen so kulanten Vermieter haben.» Damit sein Angebot noch mehr genutzt wird, habe er die Preise gesenkt. «Das kommt gut an.» Seine Devise heisst: «durchhalten und auf baldige Normalität hoffen.»

Das letzte Jahr bezeichnet die Rheinfelder Wirtin Sanja Fricker vom «La Ticinella» als «katastrophal». Die Umsatzeinbussen hätten rund 25 Prozent betragen. Auch sie betont, dass das Take-Away, vor allem dank «unseren treuen Gästen», gut laufe. «Ohne Take-Away wäre der Verlust wesentlich grösser gewesen.» Der Aufwand sei jedoch gross. Deshalb lieber vorläufig die Restaurants ganz schliessen und wenn diese wieder öffnen dürften, «dann richtig.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote