Mittelschüler brauchen Zwischenlösung

  07.01.2021 Fricktal, Schule

Provisorium im Fricktal als Variante

Zwischen den Kantonen des Bildungsraums Nordwestschweiz bestehen enge Verbindungen durch die gegenseitige Aufnahme von Schülerinnen und Schülern an die Mittelschulen. Da im Fricktal eine Mittelschule fehlt, besucht die grosse Mehrzahl der dort wohnhaften Jugendlichen seit Jahrzehnten die Mittelschulen in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Da an den Mittelschulen der Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt der Schulraum aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend knapp wird, können die Fricktaler Schüler in Kürze nicht mehr in Basel-Stadt oder im Baselland zur Schule. Als erste trifft es die rund 10 Fricktaler Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang, welche an die FMS Basel-Stadt gehen möchten. Dies wird bereits ab Schuljahr 2022/23 nicht mehr möglich sein. Frühestens ab Schuljahr 2025/26 werden dann auch die Mittelschulen der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt von den Schülerinnen und Schülern aus dem Fricktal «entlastet», wie es in der Medienmitteilung heisst. Zumindest für die Übergangsphase haben sich die Kantone auf den Grundsatz geeinigt, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung dort beenden können, wo sie sie begonnen haben. Es ist bekannt, dass der Kanton Aargau im Fricktal eine eigene Mittelschule plant. Diese wird jedoch erst voraussichtlich 2028 in Betrieb sein. Was passiert in der Zwischenzeit mit den Fricktaler Mittelschülern?

Auf Nachfrage der NFZ erklärte Regierungsrat Alex Hürzeler, dass im Moment noch verschiedene Varianten geprüft werden, aber eine Zwischenlösung mit einem Provisorium im Fricktal ebenfalls denkbar sei. Immerhin geht es um 150 Schülerinnen und Schüler pro Jahr, was sechs bis sieben Abteilungen entspricht, für die in der Übergangsphase bis zur neuen Mittelschule Fricktal Schulraum bereitgestellt werden muss.

Investition von 100 Million Franken
Der nun wegen den Nachbarkantonen verstärkte zeitliche Druck hat möglicherweise auch Auswirkungen auf die Standortwahl der neuen Fricktaler Mittelschule. Denn für die Schüler und den Kanton ist es hilfreich, wenn diese möglichst früh in Betrieb gehen könnte. Regierungsrat Hürzeler bestätigte, dass im März die Regierung das Anhörungsverfahren starten wird und die möglichen Standorte im Fricktal gegenübergestellt werden. Im Rennen sind die bereits bekannten Standorte in Frick und Stein und neu, nach dem Ausscheiden von Möhlin, auch Varianten in Rheinfelden. Beim Neubau einer solchen Mittelschule Fricktal geht Hürzeler von einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Franken aus. Es sollen dort insgesamt 800 Fricktaler Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. (WH)


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