Marcus van Nijenhoff ist neuer Eigentümer des deutschen Fahrgastschiffes

Lange hat Kapitän Jürgen Schroff nach einem Käufer für den «Löwen von Laufenburg» gesucht. Mit Marcus van Nijenhoff konnte nun endlich ein neuer Besitzer für das Ausflugsschiff gefunden werden. Der 49-Jährige ist ausgebildeter Schiffsführer und wird als solcher den «Löwen» künftig über den Rhein steuern.

Susanne Hörth

20 Jahre hatte Jürgen Schroff das Steuer des «Löwen von Laufenburg» fest im Griff und das Fahrgastschiff sicher auf dem Rhein bei Laufenburg manövriert. Eine Route, von der er überzeugt sagt, sie sei in der nahen wie auch weiteren Region die Schönste überhaupt. Damit verweist er unter anderem auf die malerische Kulisse der beiden Laufenburger Altstädte, deren Häuserzeilen beidseitig des Rheins direkt an die Ufer grenzen.

Die Suche nach einem Nachfolger beschäftigte Jürgen Schroff altersbedingt schon seit geraumer Zeit. So sehr er und seine Frau die Arbeit auf dem Schiff und für die Passagiere lieben, so sehr hoffte er auf einen baldigen, wohlverdienten Ruhestand. Eine für Schiffe spezialisierte Maklerin war mit dem Verkauf des «Löwen von Laufenburg» beauftragt worden. Mit Marcus van Nijenhoff konnte ein Mann gefunden werden, der auch das nötige Rüstzeug und Wissen für die Schifffahrt mitbringt. «Ich komme aus der Branche», so der neue Eigentümer des «Löwen von Laufenburg». Die Verbundenheit zur Schifffahrt wurde van Nijenhoff quasi in die Wiege gelegt. Waren doch schon der Grossvater und der Vater in der Binnenschifffahrt tätig. Mit 17 Jahren startete er seine Ausbildung zum Schiffsführer.

Den Weg in die Selbstständigkeit
2007 erwarb er schliesslich ein eigenes Frachtschiff. Zu dessen Verkauf hat er sich bereits vor einiger Zeit entschlossen, wollte aber gleichzeitig weiterhin beruflich auf dem Wasser tätig sein. Durch seine Frau wurde er auf «Löwen von Laufenburg» aufmerksam gemacht. Mit dessen beglaubigten Erwerb – über die Verkaufssumme wurde Stillschweigen vereinbart – wechselte Marcus van Nijenhoff auch den Wohnort. Er lebt mittlerweile in Badisch Laufenburg. Hier befindet sich auch der Heimathafen des «Löwen von Laufenburg».

«Er ist fahrbereit», weist Jürgen Schroff auf die erst kürzlich erfolgte Prüfung des 1952 erbauten Ausflugsschiffes hin. Kapitän Neijenhoff zeigt sich optimistisch, dass er eine Woche vor Ostern mit der Fahrgastschifffahrt zwischen den Kraftwerken Albbruck und Bad Säckingen starten kann. Er hofft zudem, dass er in absehbarer Zeit auch den langgehegten Traum eines Flosses realisieren und damit das Tourismusangebot der beiden Laufenburger Schwesternstädte erweitern kann. Jetzt gilt es aber erst einmal, zusammen mit Jürgen Schroff mehrere vorgeschriebene Fahrten im neuen Einsatzgebiet zu absolvieren. Dass der «Löwe» im heimischen Gewässer bleibt, vereinfacht für den nun wirklich pensionierten Kapitän Jürgen Schroff das Loslassen.

Freude beidseits des Rheins
Auch auf Schweizer Seite zeigt man sich erleichtert über die Nachfolgeregelung und den Verbleib der Fahrgastschifffahrt in Laufenburg. «Wir durften Marcus van Nijenhoff im Spätsommer kennen lernen und mit ihm die Bedeutung der Fahrgastschifffahrt diskutieren und positionieren», so der Laufenburger Vizeammann Meinrad Schraner gegenüber der NFZ. Er hält zudem fest: «Die Schifffahrt ist eine Bereicherung für beide Laufenburg und die Region. Eine Stadtführung oder eine Trottitour und anschliessend eine Schifffahrt auf dem Rhein ist ein einmaliges Erlebnis. Sehr willkommen und attraktiv wird die Schifffahrt auch für Hochzeitspaare sein, die im Haus am Schlossberg den Bund für Leben schliessen.»