Weiteres «Gold» in Mettau?

  15.12.2020 Mettau

Kantonsarchäologie beim Baustart dabei

Vor 100 Jahren wurden in Mettau Mauerzüge aus römischer Zeit sowie eine Goldmünze von Constantin I ausgegraben. Ein Bauvorhaben an der Bergstrasse weckte nun Hoffnungen, dort weitere Zeitzeugen zu finden.

Bernadette Zaniolo

Die Gemeinde Mettauertal wächst. In allen Ortsteilen wird gebaut. In Mettau entstanden im Gebiet Trottmatt sowie im Bruggmättli mehrere Eigentums- und Mietwohnungen. Der Siedlungsraum wird auch verdichtet. Letzte Woche war der Baustart für ein Einfamilienhaus an der Bergstrasse. Mit dabei waren Mitarbeiter der Kantonsarchäologie. «Routinemässig» seien sie vor Ort gewesen, sagt Jakob Bärlocher, Leiter des Grabungsteams von Kaiseraugst auf Anfrage der NFZ. Doch weshalb geht man in Mettau auf Spurensuche nach Gegenständen aus vergangenen Zeiten?

«Die Baustelleneinsicht wurde aufgrund einer Sondierung im 2016, bei welcher römische Strukturen zum Vorschein kamen, vorgenommen», hält Bärlocher dazu fest. Die Sondierungen sind damals auf der Parzelle 3085 vorgenommen worden. Bezogen auf die antike Situation liegt das Areal etwa sieben Kilometer nordöstlich der römischen Siedlung von Laufenburg (gemessen anhand des heutigen Strassenverlaufs). «Man nimmt an, dass in römischer Zeit eine Strassenverbindung von Vindonissa durch das Mettauertal zum Rhein existierte», erklärt Bärlocher gegenüber der NFZ.

Mauerzüge und eine Goldmünze
1924 wurden in Mettau Mauerzüge und eine Goldmünze des Constantin I ausgegraben. «Die Fundstelle lässt sich jedoch nicht mehr lokalisieren», sagt der Experte Bärlocher etwas wehmütig. Baugesuche an Orten, die mit einem «archäologischen Punkt» auf der Fundstellenkarte vermerkt sind, müssen der Kantonsarchäologie gemeldet werden.

«Wir sind dann jeweils bereits vor dem Baustart vor Ort, damit es zu keinen Verzögerungen kommt oder wir begleiten den Aushub, wie im konkreten Fall in Mettau», sagt Jakob Bärlocher. In Mettau zeigte sich jedoch rasch, dass man an der Stelle des Bauobjektes auf keine weiteren Zeitzeugen treffen werde. Die Hoffnung bleibe jedoch, in Mettau dereinst auf weitere geschichtliche «Puzzle»-Teile zu stossen. «Grundsätzlich muss sich jeder Landkäufer selber über das Grundstück informieren», so Florian Wunderlin, Verwaltungsleiter von Mettauertal, auf die Anfrage, wie jemand in Erfahrung bringen kann, ob ein Grundstück von öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen betroffen ist. Ein gutes Mittel sind dafür die kantonalen Onlinekarten (www.ag.ch/agis). Dort gibt es auch eine Karte mit den archäologischen Fundstellen. Ausserdem ist auch der ÖREB-Kataster (www.ag.ch/oereb) vom Kanton zu empfehlen.


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