Regionalpolizei regt zum Reflektieren an

  04.12.2020 Frick

Gefahr droht dem, der nicht gesehen wird

Mit einer Standaktion am Bahnhof Frick machte die Polizei Oberes Fricktal am Mittwochabend Fussgänger und Velofahrer auf die speziellen Gefahren in der dunklen Jahreszeit aufmerksam.

Simone Rufli

Dunkelheit, Regen, Schnee, Gegenlicht – alle vier Faktoren machen es Automobilisten in dieser Jahreszeit schwer, Fussgänger und Velofahrer rechtzeitig zu erkennen.

Mit Informationstafeln und Standaktionen, mit Schulbesuchen und Werbegeschenken versucht die Polizei Oberes Fricktal seit drei Jahren, jeweils zu Beginn der dunklen Jahreszeit, auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Die Regionalpolizisten Rafael Müller, Tanja Probst und Nicole Strüver waren am Montag in Laufenburg unterwegs, am Mittwochabend standen sie am Bahnhof in Frick.

Es sei eine Tatsache, dass sich einige Unfälle vermeiden liessen, wenn die Teilnehmer am Langsamverkehr in der dunklen Jahreszeit besser sichtbar wären, meint Nicole Strüver und macht ein Beispiel: «In Tests wurde nachgewiesen, dass eine Person mit dunkler Kleidung von einem Autofahrer erst auf eine Distanz von 25 Metern gesehen wird. Trägt die Person helle Kleidung, ist sie bereits auf 40 Meter sichtbar. Ausgerüstet mit ref lektierender Kleidung ist dieselbe Person sogar auf eine Distanz von 140 Metern zu erkennen.» Wenn man bedenkt, dass ein Auto bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h im besten Fall 40 Meter benötigt, um zum Stillstand zu kommen, ist das ein starkes Argument für reflektierende Kleidung. Das jedenfalls sollte man meinen. Nicole Strüver schüttelt den Kopf. «Leider ist das Bewusstsein für die Gefahr zu wenig in den Köpfen verankert. Dabei gibt es heute so viele Möglichkeiten, wie man sich auch mit modischen Accessoires sichtbar machen kann.»

Über regelmässige Schulbesuche versucht die Polizei, wenigstens die Eltern der Jüngsten zu sensibilisieren. Doch auch das geht nur, wenn die Eltern mitmachen. «Leider tragen nicht einmal alle Erstklässler die Sicherheistwestli, mit denen sie von uns ausgerüstet werden.» Ein Verhalten, das die Polizei mit Besorgnis zur Kenntnis nimmt.

Gemäss dem Sinus-Report der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) waren innerorts auch im vergangenen Jahr die Opfer schwerer Unfälle meist Personen, die einen Töff, ein Velo oder ein E-Bike fuhren oder zu Fuss unterwegs waren.

Am Stand am Fricker Bahnhof finden die reflektierenden «Müsterli» unterdessen erfreulich guten Absatz. Manch eine Stammkundin deckt sich an diesem Abend mit neuem Material ein. «Es ist falsch zu denken, dass es genügt, wenn ich in der Dunkelheit selber genug sehe. Ich muss gesehen werden!», gibt Nicole Strüver mit auf den Weg.

www.madevisible.swiss/produkte/


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