Handball in besonderen Zeiten

  23.12.2020 Handball, Möhlin

Längst ist die Handballsaison unterbrochen. Die Verantwortlichen beim TV Möhlin mussten den Trainingsalltag zuletzt neu erfinden. Aktuell ist der Betrieb eingestellt.

Christine Steck

Der TV Möhlin und mit ihm der gesamte Handball-Sport befinden sich seit Ende Oktober in einem Mini-Lockdown mit Folgen für den NLB-Betrieb, die Junioren-Abteilungen, aber auch für den Breiten- und Nachwuchssport.

Im Detail bedeutet das: Keine Spiele mehr, kein übliches Mannschaftstraining, keinen direkten Kontakt zu allen Teamkollegen, zumindest in der NLB sowie der Breite und den Juniorenkategorien ab 16 Jahren. Der Leistungssport und das Vereinsleben kommen nach dem Lockdown im Frühjahr erneut zum Erliegen und das voraussichtlich bis Mitte Februar 2021 (der Schweizerische Handball-Verband möchte dann zumindest die NLB-Meisterschaft weiterführen).

Strenge Massnahmen für den Trainingsbetrieb
Anfang November veröffentlichte der Schweizerische Handballverband SHV ein neues Schutzkonzept, um wenigstens Trainings in Kleinstgruppen zu ermöglichen. Dabei sind Trainings von Kindern und Jugendlichen bis zum 16. Lebensjahr ohne Einschränkungen möglich. Bei Personen ab dem 16. Lebensjahr sind bis maximal 15 Personen grundsätzlich nur mit Abstand und Maske erlaubt. Weiter wird festgehalten, dass auf die Maske verzichtet werden darf, wenn maximal fünf Personen pro Hallenhälfte oder Hallendrittel trainieren und der Abstand jederzeit eingehalten wird.

Alle involvierten Trainer waren mit Mehraufwand für die neue Koordination und Planung beschäftigt. Laut Gregory Soder (Leiter Technische Kommission) wurden durch die neu geschaffenen Miniteams aber bei den Handballern individuell grosse Fortschritte erzielt, da die Trainer die Spieler im 1:1 coachen können.

Besuch in der Halle vor der Schliessung
Zuletzt trainierten die U11 in zwei Drittelflächen und die U7 bewegen sich im letzten Drittel der neuen Halle. Die Trainer tragen alle Maske. Nebenan im alten Steinli-Trakt trainiert die U13. Die Leiterin Elinor Sager kann zusammen mit ihrem Team ein «normales» Training absolvieren. Erst danach, die NLB ist eingeschrieben, verändert sich das Bild. Anstelle von fast zwanzig Jugendlichen wie zuvor, kommen jetzt erstmals die beiden Rückraumspieler Sebastian Kaiser und Matej Sarajlic und der Trainer Samir Sarac. Später gesellt sich noch der Torhüter Dennis Grana zur Gruppe. Die NLB muss in definierten Kleingruppen und gestaffelt trainieren und benötigt daher mehr Zeitfenster. Trainer Samir Sarac muss länger präsent sein und individueller führen. Da die Herren- und Damen-Mannschaft (inklusive FU18) momentan nicht in der Halle trainieren, kann die erste Mannschaft mehr und genügend Hallenf läche nutzen.

Die Kleinstgruppen gelten auch für die U19 Elite, sowie die U17 inter, welche alle ähnlich alternativ trainieren. Nicht alle Spieler singen ein Loblied auf den veränderten Trainingsalltag und kommen mit den Einschränkungen klar. Auf der anderen Seite beflügelt es Nachwuchsspieler, welche in der Eigenverantwortung eine Chance sehen und weiterkommen wollen. Denn in Kleinstgruppen ist die technische Schulung bedeutend besser als im kompakten Mannschaftstraining. Zudem kann man Konditionsübungen auch mal fernab von der Halle absolvieren und der sportlichen Kreativität zollen.

Viele Fragezeichen
Mittlerweile gilt die Schliessung der Sportstätten bereits ab 19 Uhr. Gregory Soder erklärt dazu: «In Absprache mit der Gemeinde haben wir nun den gesamten Trainingsbetrieb eingestellt und schauen, was in den nächsten Tagen noch passiert. Das klare Ziel ist es, ab dem 4. Januar 2021 nach neustem Konzept wieder trainieren zu können». Das klingt erneut nicht nach einem harmonischen geregelten Handballbetrieb. Doch mit Blick auf das Gesundheitssystem gilt es, alles tun, um das Virus einzudämmen und flexibel sein und auch den abrupten Trainingsunterbruch «sportlich» zu nehmen.


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