Gemeinde Kaiseraugst hat Baugesuch abgelehnt

Die Migros Aare hält an ihren Plänen für einen Voi-Markt an der Landstrasse in Kaiseraugst fest. Sie fordert, dass der Gemeinderat ein ordentliches Baugesuchsverfahren durchführt. Die Bauprofile stehen bereits.

Valentin Zumsteg

Die Auseinandersetzung zwischen der Migros und der Gemeinde Kaiseraugst geht in die nächste Runde. Im Mai hat der Grossverteiler seinen bisherigen Supermarkt in der Liebrüti geschlossen, weil er mit der Lage und der Umsatzentwicklung unzufrieden war. Die Gemeinde hatte an diesem Schritt keine Freude, denn er schwächt das Liebrüti-Zentrum weiter.

Kleiner Markt als Provisorium
Die Migros möchte aber auch in Zukunft in Kaiseraugst vertreten sein. Aus diesem Grund hat das Unternehmen bereits 2017 eine Parzelle an der Landstrasse erworben. Auf diesem Land, auf dem früher das Pneuhaus Euromaster stand, will die Migros einen so genannten «Voi-Markt» eröffnen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Lebensmittel-Laden mit Migrosprodukten, der als Provisorium gedacht ist. Mittelfristig sucht die Migros weiterhin eine Möglichkeit für die Realisierung eines grösseren Migros-Supermarkts in der Gemeinde. Mit der Parzelle an der Landstrasse gibt es aber ein Problem: Ein solcher «Voi-Markt» wäre dort nicht zonenkonform. Ein Umzonungsgesuch der Migros hat die Gemeinde bereits vor längerem abgewiesen, da aktuell die Zonenplanrevision läuft.

Ohne öffentliche Auflage abgelehnt
Trotzdem reichte das Unternehmen Ende August ein Baugesuch für einen «Voi-Markt» an der Landstrasse ein (die NFZ berichtete). Doch damit hat die Migros bei der Gemeinde keine Chance: «Wir haben dieses Baugesuch ohne öffentliche Auf lage abgelehnt», erklärte Gemeindepräsidentin Françoise Moser an der Gemeindeversammlung von vergangener Woche. Damit ist der Grossverteiler allerdings nicht einverstanden. Die Migros fordert den Gemeinderat auf, ein ordentliches Verfahren durchzuführen und das Baugesuch doch noch öffentlich auszuschreiben, wie Moser ausführte. Die Bauprofile sind mittlerweile bereits aufgestellt. Mit einer baldigen Publikation des Gesuchs ist also bald zu rechnen.

Zudem soll die Baueingabe dem Kanton zur Vorprüfung vorgelegt werden. Danach muss der Gemeinderat erneut darüber entscheiden. Ob sich bis dann die Chancen für eine Bewilligung erhöhen, scheint zweifelhaft. Es ist aber davon auszugehen, dass dieses Thema die Gemeinde und die Migros noch länger beschäftigen wird.