Bahnhof Frick wird zur gemeinsamen Sache

  08.12.2020 Frick, Gipf-Oberfrick

Eine interkommunale Arbeitsgruppe ist gebildet

Gipf-Oberfrick und Frick gehen die weitere Entwicklung beim Bahnhof Frick künftig gemeinsam an. Doch warum hat man zehn Jahre lang zugewartet, bis man die Aufgabe gemeinsam anpackt? Die NFZ fragte bei den Gemeindeammännern nach.

Simone Rufli

Täglich benutzen mehrere tausend Pendler den Bahnhof Frick, die Kapazitätsgrenzen sind längst erreicht. Für die Verkehrsdrehscheibe im oberen Fricktal braucht es neue Ideen, so viel steht schon lange fest. Dass es sich dabei um eine regionale Aufgabe handelt, wird erst jetzt richtig sichtbar. Die Gemeinderäte von Frick und Gipf-Oberfrick haben eine interkommunale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Weiterentwicklung des Bahnhofs befasst. Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um das Dauer-Thema Norderschliessung von Gipf-Oberfrick her. «Die Norderschliessung ist Bestandteil, der Fokus ist aktuell jedoch nicht darauf konzentriert», halten Regine Leutwyler und Daniel Suter in einer gemeinsamen Erklärung gegenüber der NFZ fest. Die beiden Gemeindeoberhäupter betonen, dass es um die generelle Weiterentwicklung des Bahnhofs geht. Beide Gemeinden hätten ein grosses Interesse an der gesamten Bahnhofsentwicklung.

Vorwurf zurückgewiesen
Den Vorwurf, jahrelang zu sehr auf die eigenen Interessen geschaut zu haben, weisen Leutwyler und Suter mit der Feststellung von sich, dass die Planungshoheit der Gemeinden von Gesetzes wegen auf deren Gemeindegebiet beschränkt sei. «Ausserdem sind die Gemeinderäte berufen, sich für die Interessen ihrer Bevölkerung einzusetzen.» Es habe auch nicht am Willen für gemeinsame Lösungen gefehlt. «Es ist nicht so, dass wir bisher komplett losgelöst voneinander geplant hätten. Neu wird aber der Ansatz verfolgt, zuerst ein gemeinsames Zielbild für die Weiterentwicklung und Erschliessung des Bahnhofs zu erarbeiten, als Basis für die weiteren Planungen.»

Zur Weiterentwicklung des Bahnhofs gehört auch die Verlegung des Busbetriebs, die Verlängerung der Personenunterführung sowie der Bau einer neuen Parkierungsanlage für Fahrräder und Autos. «All diese Planungen laufen», halten Leutwyler und Suter fest. Zusätzlich gelte es, die Zufahrt zum Bahnhof zu verbessern. «Dabei ist der Anschluss an die Gemeinde Gipf-Oberfrick ein Teil.»

Geschlossener Mitglieder-Kreis
In der Arbeitsgruppe sind nicht nur Exponenten aus beiden Gemeinderäten vertreten. Mit am Tisch sitzen – auf Wunsch beider Gemeinden – auch die Verwaltungen, der Kanton, ein unabhängiges Planungsbüro sowie ein externer Moderator. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus elf Personen zusammen. Für Frick sitzen Daniel Suter (Gemeindeammann), Eugen Voronkov (Gemeinderat), Michael Widmer (Gemeindeschreiber) sowie Marcel Herzog (Leiter Bau und Umwelt/Bauverwalter) am Tisch. Für Gipf-Oberfrick sind Regine Leutwyler (Gemeindeammann), Jos Bovens (Gemeinderat), und Urs Treier (Gemeindeschreiber) in der Arbeitsgruppe vertreten. Beraten werden die Gemeindevertreter von der Leiterin Raumentwicklung, Barbara Gloor sowie von der Leiterin Verkehrsplanung, Denise Belloli (beide von der Metron). Götz Timcke, Leiter Strategische Planung in der kantonalen Abteilung Verkehr, vertritt den Kanton. Und damit die Mitglieder der Arbeitsgruppe sich auf den Inhalt fokussieren können, wurde die Moderation an Paul Krummenacher von der Organisation «Frischer Wind» vergeben. Die Zusammensetzung der Gruppe sei fix, zusätzliche Teilnehmer seien nicht vorgesehen.

Zunächst werde nun ein gemeinsames Zielbild entworfen und der Bevölkerung vorgestellt. In welcher Form der Einbezug der Bevölkerung erfolgt, werde noch erarbeitet, genauso wie der Zeitplan. Feststeht, dass die Weiterentwicklung des Bahnhofs in Etappen realisiert wird. «Wir sind optimistisch», sagen Leutwyler und Suter, «in einer konstruktiven Atmosphäre gemeinsam auch für den direkten Anschluss von Gipf-Oberfrick an den Bahnhof nachhaltige Lösungen entwickeln zu können.»


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