«Das Team ist offen für neue Wege»

  30.12.2020 Frick, Schule

Annelise Fankhauser, Informatik-Koordinatorin an der Schule Frick, ist zuversichtlich, dass dank engagierten Lehrpersonen und IT-Supportern die Digitalisierung an der Volksschule bis im Sommer 2021 so weit umgesetzt ist, dass die Anforderungen des Lehrplans 21 vom Kindergarten bis Ende Oberstufe erfüllt werden.

Simone Rufli

«Die aktuelle Infrastruktur hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht und ist am Ende ihres Lebenszyklus angekommen», erklärt Annelise Fankhauser, Administrative Schulleiterin, zuständig für die Koordination im Bereich Informatik an der Schule Frick. «Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, haben wir seit 2016 keine Hardware-Beschaffungen gemacht, die über das absolut Notwendigste hinausgegangen wären.» Der bestehende Server muss ersetzt werden, das Netzwerk muss so ausgebaut werden, dass es störungsfrei funktioniert, wenn ganze Klassen gleichzeitig auf dem Netz arbeiten, ebenso die WLAN-Infrastruktur. Für Klassenzimmer, die noch über veraltete Präsentationssysteme verfügen, müssen neue Screen-Systeme angeschafft und installiert werden. Bisher gab es an der Schule drei Computerräume, auch sie sind veraltet.

«Die ganze Informatik entspricht nicht mehr den Vorgaben des Lehrplan 21», so Fankhauser. Zusammen mit einem externen Berater wurde daher bereits ab Ende 2018 ein zukunftsgerichtetes Konzept erarbeitet. Das Konzept Medien und Informatik stellt nun sicher, dass die im Lehrplan vorgegebenen Informatikkompetenzen im Unterricht vermittelt werden können. Dazu gehört, dass ab Sommer 2021 alle Stufen mit neuen Geräten ausgerüstet werden. 330 Geräte für Kindergarten und Primarschule, 600 Geräte für die Oberstufe, 140 persönliche Geräte für Lehrpersonen aller Stufen, wie Schulgemeinderätin Susanne Gmünder Bamert anlässlich der Gemeindeversammlung vom 27. November ausführte. Ab der 5. Klasse erhält jeder Schüler und jede Schülerin ein eigenes Gerät. In den Stufen unterhalb gibt es vom Kindergarten an aufwärts Klassengeräte. Nachdem die Gemeindeversammlung dem Verpflichtungskredit über 965 000 Franken zugestimmt hat, wird die Beschaffung der Geräte jetzt ausgeschrieben. Auch die Schüler, die bereits in der Oberstufe sind, werden neu ausgerüstet. «Wichtig ist, dass wir alle Geräte rechtzeitig bekommen und dass es zu keinen zeitlichen Verzögerungen kommt», so Annelise Fankhauser.

Schulinformatiker
Seit März 2020 ist Michael Erny in einem 80-Prozent-Pensum als Schulinformatiker tätig. Zusammen mit dem bewährten IT-Team der Schule stellte er während des Lockdowns den technischen Aufbau des Fernunterrichts und den störungsfreien Betrieb sicher. «Die Arbeit wird in Zukunft nicht weniger», stellt die IT-Koordinatorin fest, darum werde die Stelle des internen Informatik-Supports auf 100 Prozent aufgestockt. «Das sind zwar nur 20 Prozent mehr, doch unter Berücksichtigung von Jahresarbeitszeit und 13 Wochen Schulferien kann mit diesen zusätzlichen Stellenprozenten eine Stellvertretung aufgebaut werden. Der Betrieb muss lückenlos funktionieren», hält Fankhauser fest. Die pädagogische Unterstützung wird durch Lehrkräfte in der Funktion von Picts (pädagogischer IT-Support) geleistet, finanziert über den Lehrerpensenpool, wie an der Gemeindeversammlung erklärt wurde.

Der interne Schulinformatik-Support ist für alle Schulstufen zuständig. Und nicht nur die Lernenden sind auf funktionierende Geräte angewiesen. «Die Lehrpersonen werden mit ihren neuen Geräten von überall her arbeiten können.» Damit sie das können, braucht es neben den technischen Voraussetzungen eine Anwenderschulung. Für Annelise Fankhauser besteht die Kunst der Schulung unter anderem darin, die Lehrpersonen dort abzuholen, wo sie aktuell stehen. «Das sind unterschiedliche Ausgangspunkte. Aber am Ende müssen alle Lehrpersonen den verbindlichen Vorgaben gerecht werden können.»

Beim konkreten Einsatz von Medien im Unterricht werden die Lehrpersonen von den pädagogischen Supportern, den Picts, unterstützt. Die Informatik-Koordinatorin spricht von einer Herausforderung für die Lehrpersonen, die sich bereits im Frühling während des Fernunterrichts mit den unterschiedlichsten Tools wie Teams, Klapp und anderen Anwendungen auseinandersetzen und vertraut machen mussten. Doch gerade diese jüngste Erfahrung stimmt Annelise Fankhauser positiv: «Als die Schulschliessung verordnet wurde, haben ausnahmslos alle mitgemacht und sich engagiert. Das ganze Team ist offen für neue Wege.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote