Grossratsgeschäfte bis Ende Jahr und Oberaufsicht

  05.11.2020 Aargau, Gipf-Oberfrick

Nächste Woche geht es unter anderem um ein Thema aus unserer Region, dem Zusammenschluss der Einwohnergemeinden Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen zu Böztal – weiter wird ein Ersatzmitglied für die Justizleitung gewählt und eine Woche später ein Mitglied für den Bankrat der AKB (Aargauische Kantonalbank). Denn der Grossrat hat die Oberaufsicht über alle kantonalen Behörden. Die Oberaufsicht wird vom Grossrat auch so wahrgenommen, dass Vorstösse zu Themen aller Art eingereicht werden können: Mit einer Interpellation können der Regierung Fragen gestellt werden. Das Postulat ist ein Prüfauftrag und mit einer Motion kann von der Regierung verlangt werden, dass diese eine Gesetzesänderung ausarbeitet oder eine bestimmte Massnahme ergreift. Im Dezember steht noch die Behandlung des Lehrerlohndekret an und das Betreuungsgesetz, das Menschen mit Behinderung mehr Eigenbestimmung ermöglicht und Anreize schafft, Familienmitglieder zu Hause zu betreuen, insbesondere auch Kinder und somit die Situation für alle Beteiligten verbessern soll. Wie jedes Jahr wird auch das Budget beraten, im Jahr 2021 rechnet man mit einem Gesamtaufwand von 5,9 Milliarden Franken.

Während zwei Legislaturen durfte ich das Fricktal im Grossen Rat vertreten. In Aarau nimmt man die beiden Bezirke Laufenburg und Rheinfelden als eine Region wahr, das Fricktal.

So stehen die Fricktaler Grossräte auch zusammen, wenn es um Anliegen der Region geht. Diese Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg habe ich sehr geschätzt.


KOMMENTAR

Lehrpersonenmangel und Schneeballsystem

Seit dem Schuljahr 2014/15 hat der Aargau 6000 Volksschüler mehr, das sind 1000 Schüler mehr pro Jahr, insgesamt 77 900. Das entspricht etwa 300 zusätzlichen Klassen und somit braucht es auch 300 Lehrpersonen mehr. In vielen Branchen spricht man permanent vom Fachkräftemangel. Obwohl die Bevölkerung in der Schweiz um 1 Million Menschen zugenommen hat in den letzten 13 Jahren. Diese Entwicklung bereitet mir Sorgen. Für die Wirtschaft ist das gut, es gibt immer mehr Konsumenten, es braucht mehr Wohnraum, die ganze Infrastruktur (Strassen, ÖV, Spitäler) muss angepasst werden. Aber wie lange kann und soll dieses Schneeballsystem weiterpraktiziert werden?

TANJA PRIMAULT-SUTER, GIPF-OBERFRICK


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