An die KOVI-Unentschlossenen

  27.11.2020 Leserbriefe

Am Sonntag findet die eidgenössische Abstimmung zur Konzern-Verantwortungs-Initiative (KOVI) statt. Ein Meinungsbildungsprozess der sich über eine erstaunlich lange Zeit aktuell im Bewusstsein der Bevölkerung und in den Medien halten kann. Gemäss den Umfragen wird es aller Voraussicht nach eine sehr knappe Entscheidung werden. Die Werbewelle der Gegnerschaft ist in den letzten Wochen massiv angelaufen. Wie bei jeder Initiative, welche Menschenrechte und/oder Umweltschutz zum Thema hat, wird auch diesmal sehr locker – oder bewusst – mit Unwahrheiten und Angstmachereien für ein Nein geworben. Soweit also nichts Neues. Diesmal fällt jedoch auf, mit welcher Nonchalance «alternative Wahrheiten», bzw. Lügen à la den Trumpisten verbreitet werden. Und nicht minder erstaunlich ist, wie sich renommierte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft in diese Panikorchestrierung einbinden lassen.

Die Initiative will nichts anderes, als dass Grosskonzerne mit Sitz in der Schweiz, die mit ihren Tätigkeiten im Ausland Menschenrechte verletzen und massive Umweltzerstörungen in Kauf nehmen, Verantwortung übernehmen und entsprechend für einen Schaden geradestehen müssen. Die Verwirrungs- und Angstmacher-Argumente, dass damit in der Schweiz eine Prozesslawine losgetreten werde und Arbeitsplätze verloren gingen sind schlicht und einfach unbegründet und haltlos. Wir sind überzeugt, dass der Wirtschaftsraum Schweiz durch die Annahme dieser Volksinitiative keinen Schaden nehmen wird. Zumal unser (bürgerliches) Parlament das letzte Wort hat und kaum zum Ruin und Nachteil unseres Landes ein Gesetz formulieren wird. Das zeigen auch die Gesetze, die aus früheren Volksinitiativen hervorgegangen sind.

Falls Sie, geschätzte Stimmbürgerin, geschätzter Stimmbürger sich noch entscheiden können/sollen, machen Sie das nicht nur verstandesmässig, sondern fragen sie Ihr Herz – und sie werden ein deutliches Ja vernehmen: Ja zu den Menschenrechten, Ja zum Umweltschutz und darum ein herzhaftes Ja zur Konzern-Verantwortungs-Initiative. Danke für Ihr Ja.

MARGRETH SCHMUTZ UND STEFAN GEISSMANN, MAGDEN


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote