Bald fällt die Hülle

  06.11.2020 Schwaderloch

Steg in Schwaderloch: Ende der Sanierungsarbeiten in Sicht

Bei den Sanierungsarbeiten des Rheinstegs in Schwaderloch kam es zu Verzögerungen. Geplant ist nun, die Brücke am 20. November wieder zu öffnen.

Bernadette Zaniolo

Seit Anfang März ist der Rheinsteg von Schwaderloch ins deutsche Albbruck gesperrt. Die Eigentümerin des Stegs, die Schluchseewerk AG, investiert 1,5 Millionen Euro in die Sanierung (die NFZ berichtete). Die gesamte Brückenplatte wurde neu mit besonderem Carbonfaserbeton betoniert. Ebenfalls wurde die Beschichtung der gesamten Stahlkonstruktion entfernt und neu nach heutigen Standards wieder beschichtet. Das Tor der Brücke wurde so hergestellt, dass es wieder abschliessbar ist. Ebenfalls wurden alle militärischen Sprengkammern auf Schweizer Seite zurückgebaut. Ausserdem wurden bei den Bauarbeiten alle Geländer komplett erneuert, um die Sicherheit für Fussgänger und Zweiradfahrer zu gewährleisten.

Mitte August hätte der Steg wieder passierbar sein sollen. Wie Peter Steinbeck, Kommunikationsverantwortlicher der Schluchseewerk AG, auf Anfrage sagt, ist einer der Gründe für die Verzögerung die Entfernung der Sprengkammern, deren Umfang grösser war als geplant. «Zudem waren die Schäden an der Stahlkonstruktion grösser als erwartet und die Ausbesserung dauerte länger. Auch Corona verzögerte den Zeitplan, da Dienstleistungen teilweise nicht pünktlich erbracht werden konnten», so Steinbeck zur NFZ.

Die Zusammenarbeit mit den Behörden beider Länder sei sehr angenehm gewesen und habe «tadellos funktioniert». Auch zeige die Bevölkerung grosses Verständnis für die lange Schliessung. Die Eröffnung ist nun für den 20. November geplant, «wenn es zu keinen Zwischenfällen kommt». Als Beispiel nennt Steinbeck ein Hochwasserereignis. Das hätte zur Folge, dass die Gerüste kurzfristig entfernt und dann wieder angebracht werden müssten. Auch verschärfte Corona-Einschränkungen könnten die Fertigstellung weiter verzögern. «Wir sind aber zuversichtlich, nun schon bald fertig zu werden», betont Steinbeck. Ein kleiner symbolischer Akt mit Vertretern der beiden Gemeinden beidseits des Rheins ist geplant. «Ob und wie das allerdings vor dem Hintergrund der Pandemie möglich sein wird, bleibt abzuwarten», hält Steinbeck fest. Eine Einweihungsfeier wird es jedenfalls – aus bekannten Gründen – nicht geben.

Die 1934 erbaute Brücke in Schwaderloch wird nicht nur von Wandern und Walkern benutzt, sondern auch von Pendlern. Während heute der Pendlerstrom eher von Deutschland in Schweiz «fliesst», war es früher umgekehrt. Denn in der ehemaligen Papierfabrik in Albbruck (D) arbeiteten viele Personen aus Schwaderloch und der Umgebung. Der 201 Meter lange und 2,6 Meter breite Rheinsteg wird heute auch rege von Wandern und Walkern genutzt.


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