3,1 Millionen Franken für neues Bauamt

  24.11.2020 Magden, Gemeindeversammlung

Magdener Gemeindeversammlung entscheidet über Kredit

Das heutige Bauamt von Magden befindet sich mitten im Dorf. Es soll durch einen Neubau beim Forstwerkhof ersetzt werden. Der Gemeinderat beantragt dafür an der Versammlung vom 4. Dezember einen Kredit in der Höhe von 3,125 Millionen Franken.

Valentin Zumsteg

«Das Bauamt ist heute nicht mehr am richtigen Ort», erklärt der Magdener Gemeindeammann André Schreyer. Es befindet sich am Riedweg 2, in Nachbarschaft der Schulanlagen. Die Platzverhältnisse sind eng und die Erschliessung nicht optimal. Kommt hinzu, dass das Gebäude in der Wohnzone liegt. Da Magden nicht mehr über viel Bauland verfügt, würde die Gemeinde dieses Land lieber anders nützen. Aus diesem Grund soll ein neues Bauamt beim bisherigen Forstwerkhof realisiert werden.

Kein Abbruch des Forstwerkhofes
Zwei Varianten hat die Gemeinde geprüft, wie Vizeammann Rudolf Hertrich ausführt: Zum einen die Umnutzung des Forstwerkhofes mit Ergänzungs-Neubau und zum anderen ein Abbruch des Forstwerkhofes mit Neubau. «Die Variante mit Umnutzung hat wegen tieferer Kosten und minimalem ökologischen Fussabdruck besser abgeschnitten», schildert Hertrich. Konkret geplant ist nun ein zweigeschossiger Neubau neben dem Forstwerkhof, der als Lagerhaus umgenutzt wird. Zwischen den beiden Gebäuden ist eine geschlossene Durchfahrt vorgesehen. Der Neubau wird nicht unterkellert. Eine öffentlich zugängliche Entsorgungsstelle wird es am neuen Standort aus Platzgründen nicht geben. Aus diesem Grund bleibt diese vorerst unverändert auf dem Areal des aktuellen Bauamts bestehen. Ein Teil der Dachflächen soll mit einer Photovoltaik-Anlage versehen werden – der so produzierte Strom kann auch für die Luft-Wasser-Wärmepumpe genutzt werden.

Für Magden ist der Neubau des Werkhofes die grösste Investition in den kommenden Jahren. Es wird mit Kosten in der Höhe von 3,125 Millionen Franken gerechnet; darin enthalten ist die Photovoltaik-Anlage und der Umzug des Leitsystems der Wasserversorgung. Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden an der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 4. Dezember über einen entsprechenden Kredit. Gibt es dort grünes Licht, sollen die Bauarbeiten im Idealfall bereits im Februar beginnen und bis Ende 2021 abgeschlossen sein. «Die Baubewilligung liegt schon vor. Es ist aber ein sportlicher Terminplan», erklärt Rudolf Hertrich. Auf dem Areal des heutigen Bauamtes soll danach Wohnraum entstehen. «Die Gemeinde wird aber nicht selber investieren», erklärt André Schreyer. Ob das Land, rund 2000 Quadratmeter, verkauft oder im Baurecht abgegeben wird, sei heute noch offen.

Neue Stelle beim Bauamt
Ein weiteres Traktandum an der Gemeindeversammlung betrifft ebenfalls das Bauamt – es hängt aber nicht mit dem Neubau zusammen. Heute verfügt der Bereich Werkhof über 300 Stellenprozente sowie über einen Lehrling. Das reicht nach Ansicht des Gemeinderates nicht mehr aus. «Die Aufgaben konnten in den letzten Jahren nur noch bedingt im gewünschten Umfang erledigt werden. Entsprechend mussten vermehrt Hilfskräfte im Stundenlohn angestellt werden, um den Arbeitsanfall bewältigen zu können», heisst es in der Botschaft zur Gemeindeversammlung. Der Gemeinderat schlägt der Versammlung nun eine Aufstockung des Bauamt-Stellenpensums von heute 300 auf neu 400 Prozent vor. Es soll eine vierte Person angestellt werden.


Das Nettovermögen schmilzt

Das Budget 2021 der Einwohnergemeinde Magden basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent. Bei geplanten Investitionen von 3,24 Millionen Franken und einer mutmasslichen Selbstfinanzierung von 565 000 Franken rechnet die Gemeinde mit einem Finanzierungsfehlbetrag von 2,67 Millionen Franken. Dadurch reduziert sich das Nettovermögen der Gemeinde von aktuell rund 4,54 auf voraussichtlich 1,87 Millionen Franken Ende 2021. Gemeindeammann André Schreyer geht davon aus, dass bis ins Jahr 2024 das Nettovermögen aufgebraucht sein wird und sich die Gemeinde verschulden muss. «Der Nettoaufwand steigt von Jahr zu Jahr. Der Spielraum der Gemeinden wird immer enger», betont Schreyer. (vzu)


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