Fricktalerin engagiert sich gegen Armut

Bewegt durch das Interesse am Schönschreiben, aber vor allem durch die Möglichkeit zu helfen, wurde das Café Nova in Mettau am vergangenen Freitag zum Schauplatz eines Kurses mit wohltätigem Zweck.

Cyrill Rufli

Für rund acht Prozent der Schweizer Bevölkerung oder fast 700 000 Menschen in der Schweiz ist die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten aus finanziellen Gründen nicht oder nur sehr selten möglich. Das soll sich wenigstens für einen Tag ändern. «Einen Geldbetrag spenden kam für mich aber nicht in Frage. Und so überlegte ich mir, wie ich das Projekt der Studierenden auf meine Art unterstützen könnte», erklärte Rosmarie Müller. Die Kursleiterin und Ideengeberin leitete im Café Nova in Mettau den ganzen Freitag über Handlettering-Kurse, mit dem Ziel, das Geld zu spenden. Insgesamt besuchten 23 Leute in verschiedenen Gruppen einen ihrer Schriftenkurse. «Tipps zu bekommen, wie man Schriften verschönern kann, ist toll. Meine Tochter bastelt auch gerne, daher wollte sie mit. Vor allem aber gefällt mir der Gedanke der Wohltätigkeit», so eine der Kursteilnehmerinnen.

Ein Tag im Zolli
Aufmerksam wurden die Teilnehmer grösstenteils durch die Bekanntschaft untereinander, aber auch durch werbende Plakate. Den Erlös aus diesen fünf Kursen spendet Rosmarie Müller zugunsten des Projekts «Zollitag», initiiert von einer Gruppe von zehn Studierenden. Mit dem Projekt «Zollitag» verfolgen die Studierenden das Ziel, am 27. Februar des nächsten Jahres, weniger gut situierten Personen einen kostenlosen Tag im Zoo Basel ermöglichen zu können. Für die engagierten Studierenden ist diese Spendensammlung ein Pilotprojekt, also das erste eigen geführte Projekt ausserhalb der Schule. Trotz den erschwerten Bedingungen durch Corona ist Jerry Ammann, einer der Studierenden, die das Organisationskomitee bilden, sehr zufrieden mit dem Projekt, sowie auch mit den Teilnehmerzahlen, wie er anlässlich seines Besuches in Mettau gegenüber der NFZ betonte. Ammann hofft auf weitere kreative Ideen und finanzielle Unterstützung.

«Wer sich an unserer Spendenaktion beteiligen möchte, kann das unabhängig von einem Kursbesuch noch immer tun», erklärte er. Die Sammelaktion für den Zollitag ist auch jetzt noch in vollem Gange. Möchte man finanziell etwas zum «Zollitag» beitragen, kann man dies noch bis zum 4. November auf der Internetseite www.lokalhelden.ch/ zollitag tun. Je nach Spendenbetrag gibt es ein unterschiedliches Dankeschön. Es sei im Moment unter den Corona-Bedingungen schwer abschätzbar, wieviel Geld zusammenkomme. Die Studierenden hoffen, dass sie mit ihrer Aktion die Solidarität für Armutsbetroffene fördern können.