Mit Hörgeschichten in die Burg-Vergangenheit

  03.10.2020 Nordwestschweiz

Burgruine Pfeffingen bietet fesselnde Erlebnisse

Die Burgruine Pfeffingen erstrahlt seit drei Jahren in frischem Gewand und hat sich seither zu einem grossen Publikumsmagneten gemausert. Neu entführen acht Stationen mit Hörgeschichten in die Vergangenheit der einstigen Burg.

PFEFFINGEN BL. Was sah ein Falkner im Jahr 1083, wenn er von den Zinnen der Burg Pfeffingen blickte? Wie erging es einem Bauernmädchen in kriegerischen Zeiten? Und was geschah eigentlich mit dem ganzen Inventar, als die Burg im 18. Jahrhundert aufgegeben wurde? Um diese und weitere Fragen drehen sich acht Hörgeschichten, die ab dem 18. September vor Ort oder zu Hause abgerufen werden können. Illustriert werden die Szenen mit eindrücklichen Bildern des Geschehens. Zum Gesamtkonzept der Sanierungsarbeiten an der Burgruine Pfeffingen (2012-2017) gehörte auch ein umfassendes Informationsangebot mit grossen Text- und Bildtafeln an den Zugängen und im Innern der Anlage. Aufgrund des überwältigenden Publikumszuspruchs hat die Archäologie Baselland 2020 einen weiteren Ausbau beschlossen: An acht attraktiv gestalteten Stationen können die Besucherinnen und Besucher künftig mit ihrem Smartphone einen QR-Code scannen, um sich spannende Geschichten aus der Vergangenheit anzuhören. Im Anschluss kann man sich mit Bildern und kurzen Texten über die Hintergründe zum Gehörten schlau machen. Über die Webseite der Archäologie Baselland lässt sich das ganze Angebot auch zu Hause oder in der Schule nutzen.

Ein Ort mit reicher Geschichte
Die Ruine Pfeffingen ist eine der grössten Burgruinen der Nordwestschweiz, eine wichtige Landmarke des Birsecks und ein kulturgeschichtliches Denkmal von nationaler Bedeutung. Sie gehört zu den ältesten Burgen der Region. Wohl um 1000 von den Grafen von Saugern gegründet, war sie vom 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts Sitz der Grafen von Tierstein. Wiederholt stand sie im Mittelpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen. Nach 1519 gelangte sie in den Besitz des Bischofs von Basel, der sie zum Landvogteisitz ausbaute. Das Bistum gab die weitläufige Anlage um 1750 auf und nutzte an ihrer Stelle das Blarerschloss in Aesch. Danach verkam die Burg Pfeffingen zur Ruine. Umfassende Sanierungsarbeiten ab 1931 sicherten den Erhalt der stark zerfallenen Anlage. Aus dieser langen Geschichte hat die Autorin Barbara Piatti zusammen mit den Experten der Kantonsarchäologie acht Zeitpunkte ausgewählt. Die Schauspielerin Kathrin Veith und ihr Kollege Lukas Kubik haben die Stücke mit dem Team der Oslo-Studios in Basel vertont. Der Illustrator Joe Rohrer, Luzern, sorgte für die detailreichen, lebensnahen Rekonstruktionen.

Allen Beteiligten ist es gelungen, die Vergangenheit der Burgruine zu einem fesselnden Erlebnis zu machen, das Alt und Jung begeistern wird. (nfz)

www.archaeologie.bl.ch


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