Kinderaugen zum Leuchten bringen

  29.10.2020 Fricktal

Wenn das Familienbudget nicht für den Musikunterricht, das Skilager oder die Vereinsmitgliedschaft reicht, hilft «Rotary für Kinder und Jugendliche». Seit drei Jahren gibt es dieses Projekt im Fricktal. Nach der erfolgreichen Probezeit wird es weitergeführt.

Valentin Zumsteg

Manchmal können schon ein paar Hundert Franken einen grossen Unterschied für eine Familie machen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. «Man denkt immer, dass es Armut nur im Ausland gibt. Doch es ist für viele Familien nicht selbstverständlich, dass sie die Kinder in einen Verein, eine Spielgruppe oder zum Musikunterricht schicken können», erklärt Susanna Schlittler. Sie ist Vorsitzende der Rokj-Sektion Fricktal, die vor drei Jahren von den beiden Fricktaler Rotary-Clubs ins Leben gerufen wurde. Rokj steht dabei für «Rotary für Kinder und Jugendliche».

«Jedes Gesuch ist speziell»
Schweizweit existieren schon 28 Rokj-Ableger. Das Ziel ist überall das gleiche: «Durch die individuelle Förderung von wirtschaftlich oder sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen unterstützen wir ihre nachhaltige Integration in unsere Gesellschaft», heisst es auf der Webseite.

Im Fricktal ist die Probezeit für das Rokj-Projekt nach drei Jahren ausgelaufen. Susanna Schlittler und Vize-Vorsitzende Franziska Bircher ziehen eine positive Bilanz. Bislang sind 83 Anträge eingereicht worden, 68 konnten positiv beantwortet werden – Tendenz steigend. «Jedes Gesuch ist speziell», betont Franziska Bircher. Susanna Schlittler gibt ein Beispiel: «Vor einigen Wochen hat sich eine Schweizer Familie aus der Region bei uns gemeldet. Bislang arbeiteten beide Elternteile. Doch wegen Corona hat der Vater die Stelle verloren und die Mutter ist aus medizinischen Gründen arbeitsunfähig. Ein Kind wollte in die Spielgruppe, doch dafür reichte das Geld nicht. Da haben wir gerne geholfen.»

Insgesamt hat die Rokj-Sektion, die mit verschiedenen sozialen Institutionen zusammenarbeitet, in den drei Jahren rund 28 000 Franken bewilligt; pro Gesuch waren es also durchschnittlich gut 400 Franken. Das Geld fliesst jeweils direkt an die Leistungserbringer. Damit haben die Rotarier zahlreichen Kindern und Jugendlichen die Teilhabe am sozialen Leben ermöglicht – und so manchen Traum erfüllt.

Nach der Probezeit wird das Rokj-Projekt jetzt weitergeführt. Beide Rotary-Clubs haben das dafür benötigte Geld – rund 10 000 Franken pro Jahr – bereits gesprochen. Spenden sind aber jederzeit willkommen. «Rokj ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Clubs. Es ist allen Mitgliedern ein Anliegen, auch vor der eigenen Haustüre zu helfen», betonen Schlittler und Bircher. Mit dem Projekt wollen sie weiterhin viele Kinderaugen zum Leuchten bringen.

www.rokj.ch/regionen/fricktal


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