KAIB verabschiedet Resolution

  13.10.2020 Nordwestschweiz

10-Jahre-Jubiläum und «Landsgemeinde»

«Ein Atommülltiefenlager darf nicht in einem Gebiet mit bekannten geologischen Risiken erstellt werden», heisst es in der Resolution.

LINN/BÖZBERG. Der Verein KAIB «Kein Atommüll im Bözberg» wurde am 20. Mai 2010 im Restaurant Bären auf dem Bözberg gegründet. Die Bürgerorganisation KAIB ist breit aufgestellt und umfasst heute rund 750 Mitglieder. KAIB hinterfragt die Pläne zu einem Atommülllager im Bözberg kritisch und hat zum Ziel, dieses mit Blick auf die vorhandenen geologischen Risiken und die Naturwerte am Bözberg zu verhindern. Anlässlich des 10-Jahre-Jubiläums wurde unter dem Titel «Der verletzte Berg» eine Geschichtenwanderung von und mit Kaspar Lüscher durchgeführt. Anschliessend wurde bei der Linde von Linn in Form einer Landsgemeinde eine Resolution verabschiedet.

Bözberg birgt geologische Risiken
Die KAIB Landsgemeinde lehnte ein allfälliges Tiefenlager im Bözberg ab und hält in der verabschiedeten Resolution unter anderem fest: «Ein Atommülltiefenlager darf nicht in einem Gebiet mit bekannten geologischen Risiken erstellt werden. Denn die Sicherheit eines möglichen Standortes über Jahrtausende muss oberste Priorität haben. Doch das Standortgebiet ‹Bözberg-Jura Ost› birgt nebst dem Wasserreichtum weitere bekannte geologische Risiken. Der Bözberg liegt in einer tektonisch belasteten Vorfaltenzone. Es gibt Störungszonen und Brüche in den Gesteinsschichten.» Und weiter: «Wir wollen kein Atommülllager mit Risikofaktoren, für die dann kommende Generationen bitter bezahlen müssen.» Die vollständige Resolution kann unter www.kaib.ch abgerufen werden. In einer verlesenen Grussbotschaft forderte der infolge eines Auslandaufenthalts abwesende bekannte Geologe und Themenkenner Marcos Buser, dass das Sachplanverfahren zur Tiefenlagersuche nachgebessert werden müsse. Es brauche zwingend: «Eine Fehlerund Sicherheitskultur, die diesen Namen verdient, unter Einbezug der betroffenen Menschen. Nur auf diesem Wege kann es gelingen, überhaupt tragfähige Lösungen zu finden für dieses Generationen übergreifende Wahnsinnsprojekt» so Buser. (mgt)


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