Drei Wochen später ist alles anders

  30.10.2020 Fricktal

Wenn es gilt, das Positive zu finden, dann vielleicht so: Die neuen Massnahmen treffen die regionalen Fussballer ein bisschen weniger hart – im Gegensatz zu den Eishockeyanern. Sie müssen pausieren, ohne richtig begonnen zu haben.

Ronny Wittenwiler

Ein Spiel, keine Punkte und jetzt das lange Warten: Corona hat den EHC Rheinfelden, den einzigen Eishockey-Club im Fricktal, vom Eis gefegt. Die am Mittwoch vom Bund verkündeten Massnahmen legen den Meisterschaftsbetrieb bei den Amateuren lahm. Auch konventionelle Trainings dürfen keine mehr stattfinden. Überrascht ist man beim EHC Rheinfelden nicht. Hansueli Tischhauser, der Präsident, sagt: «Alle Spiele der ersten und zweiten Mannschaft sind vorerst abgesagt. Wie es weitergeht und ob es überhaupt weitergeht, wissen wir jetzt noch nicht.» Die gesamtschweizerisch durchgesetzten Massnahmen im Sport sind quasi nur noch eine Bestätigung dessen, was sich abgezeichnet hat für den EHC Rheinfelden. «Es hat nämlich schon begonnen mit den Einschränkungen im Kanton Bern letzte Woche mit den Schliessungen der Sportzentren.» Rheinfelden spielt in seiner Zweitliga-Gruppe auch gegen Berner Akteure.

«Drei Spiele pro Woche machen dann auch keinen Sinn»
Wenn man so will, dann trifft es die Eishockeyaner sportlich besonders hart. Gerade erst stellte die NFZ das Team aus Rheinfelden im Hinblick auf die neue Saison vor. Mit Zuversicht und einem Schutzkonzept sollte es losgehen – und mit Maskenpf licht auf den Zuschauerrängen. Drei Wochen später hat der EHCR ein einziges Spiel absolviert, er verlor zuhause gegen den SC Altstadt Olten mit 1:6, und zum Spiel auswärts gegen den EHC Koppigen im Kanton Bern vergangenen Sonntag kam es dann bereits nicht mehr – der Eishockeyverband liess die Meisterschaft bei den Amateuren unterbrechen. «Wir können nur auf bessere Zeiten hoffen», sagt Tischhauser und der Präsident wäre ein Prophet, wüsste er, wann diese besseren Zeiten anbrechen. «Wenn wir im Januar dann aber drei Spiele pro Woche absolvieren, müssen wir uns schon die Frage stellen, ob eine normale Meisterschaft noch Sinn macht. Das kann es dann auch nicht sein.» Noch unklar ist, wie es mit den Juniorenteams beim EHC weitergeht. «Da warten wir auf die Direktiven der Regionalliga.» Es ist denkbar – und gemäss den Massnahmen vom Mittwoch auch machbar – dass der Trainingsbetrieb für Junioren unter 16 Jahren aufrechterhalten bleibt.

Vorgezogene Winterpause
Nicht nur der Puck steht still, auch der Ball. Für Thomas Metzger, Präsident beim FC Möhlin-Riburg/ Acli, ist das keine Überraschung: «Das war so zu erwarten.» Mit ausschliesslicher Fokussierung auf den sportlichen Aspekt lässt sich die verordnete Ruhepause verkraften, denn ohnehin wären die Kicker bald in die Winterpause gegangen. «Bei uns ist fast neunzig Prozent der Vorrunde durch», sagt Metzger. «Mit Ausnahme des vergangenen Wochenendes konnten unsere Mannschaften immer sämtliche Spiele absolvieren.» Weil die Rückrunde im Fussball erst im März 2021 beginnt, schwingt Hoffnung mit, eine ganz normale Meisterschaft spielen zu können. Die noch ausstehenden Spiele der Vorrunde könnten die Fricktaler Teams im Frühjahr nachholen, falls es die Situation erlaubt. «Unserer ersten Mannschaft fehlen noch drei Spiele aus der Vorrunde», sagt Metzger. Eines habe das Team nicht bestreiten können, weil der Gegner wegen Corona nicht antreten durfte. Der FC Wallbach-Zeiningen, der auch in dieser Zweitligagruppe spielt, hat ebenfalls zehn von dreizehn Vorrundenspielen bestritten.

Anders präsentiert sich die Situation beim Drittligisten FC Frick. Das Team hat bereits vergangene Woche sein letztes Hinrundenspiel absolviert und steht nach dem 3:1-Sieg auswärts gegen Schöftland momentan aussichtsreich auf Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit dem Leader Reinach, der ein Spiel weniger absolviert hat.

Wohin der Fricker Weg führt, soll sich im Frühjahr zeigen. Wenn der Ball wieder rollt – hoffentlich.


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