Auf Tuchfühlung

  23.10.2020 Frick

Kurz vor der Winterpause darf der FC Frick weiter vom Aufstieg träumen

Die erste Mannschaft des FC Frick spielt ihre zweite Drittliga-Saison seit dem Abstieg. Am Sonntag, nach der Partie gegen Schöftland, geht es in die Winterpause. Die Fricktaler sind nah dran an der Spitze.

Ronny Wittenwiler

«Es braucht Ziele. Unser Ziel ist der Aufstieg.» Die Worte von Hans Reimann, Präsident des FC Frick, sind eine klare Ansage, doch er wählt diese Worte nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen. «Und wenn es am Ende nicht reicht, dann geht die Welt aber nicht gleich unter.» Nicht auf Biegen und Brechen muss also die Rückkehr in die zweite Liga her, «wir sind ein Landclub», sagt Reimann und meint damit, dass von der sportlichen Klassierung nicht gleich Existenzen abhängig sind. Träumen aber ist erlaubt. Vor allem nach der bisher gespielten Vorrunde.

Frick und Entfelden lauern, Reinach liegt vorne
Bis zur Winterpause steht noch ein Spiel auf dem Programm, kommenden Sonntagmorgen auswärts gegen den SC Schöftland. Es werde nochmals eine sehr konzentrierte Leistung brauchen, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu wahren, heisst es aus den Reihen der Fricker. Aktuell steht die Mannschaft mit 26 Punkten auf Platz 3, punktgleich mit dem FC Entfelden (Platz 2). Beide Teams haben zwölf Spiele absolviert. An der Tabellenspitze mit zwei Punkten Vorsprung liegt der FC Menzo Reinach mit 28 Punkten – bei einem Spiel weniger. Vieles deutet also daraufhin, dass die Reinacher nach der Winterpause die grossen Gejagten sein werden.

Die Fricker werden nicht bloss in der Tabelle auf einem Spitzenplatz überwintern, sondern auch mit dem Wissen, im Cup weiter angreifen zu dürfen. Vergangene Woche besiegten die Fussballer den HNK Adria im Achtelfinal des Aargauer Cups. «Die Idee ist, dass wir dort das Finale erreichen», sagt Präsident Reimann fast schon unbescheiden und liefert zur Erklärung quasi ein eisernes Gesetz nach: «Im Cup ist alles möglich.» Also auch für einen Drittligisten.

Dass mit dem Spiel vom Sonntag gegen Schöftland die Fricker ihre Hinrunde bereits beschliessen, lässt sich aus verschiedenen Perspektiven beurteilen. Es scheint, als hätten sich die Kicker erst jetzt richtig warmgeschossen: Im letzten Meisterschaftsspiel vergangenen Samstag siegten sie nach einem 1:2-Rückstand gleich mit 9:2. Dabei gelangen dem Team in nur 28 Minuten sage und schreibe 8(!) Tore. Auf der anderen Seite sagt aber auch der Präsident in Anbetracht der angespannten Situation rund um Corona: «Natürlich sind wir froh, dass wir die Hinrunde gut über die Bühne bringen konnten. Es gab im Verband nur wenige Verschiebungen.» Vielleicht haben nun alle Zeit, durchzuatmen. Zur Erinnerung: Die letzte Saison wurde wegen Corona nicht zu Ende gespielt. Damals, als der Abbruch festgestanden war, lagen die Fricker nach der Vorrunde mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Das Ziel, der direkte Wiederaufstieg in die zweite Liga, wurde verpasst, die Meisterschaft nicht gewertet. «Niemand hofft, dass die aktuelle Meisterschaft wieder nach der Vorrunde zu Ende ist», sagt Hans Reimann mit Blick auf die zweite Saisonhälfte. Fakt ist: Der Schweizer Fussballverband hat auf diese Spielzeit hin das Reglement auf Basis der Amateure so angepasst, dass ab der Hälfte aller Spiele die Meisterschaft gewertet würde, sollte es zu einem Abbruch kommen. Davon aber will selbstverständlich auch beim FC Frick niemand etwas hören.

Vielmehr gilt es jetzt, kommenden Sonntag in Schöftland die nächsten drei Punkte zu holen und dann zu überwintern, im Wissen, dass es in der Rückrunde nach wie vor um den Aufstieg in die zweite Liga geht. Der Erste steigt direkt auf. Der Zweite darf in eine Barrage. Frick ist auf Tuchfühlung.


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