«Wir können bis 150 Tests pro Tag bewältigen»

  29.10.2020 Fricktal, Gesundheit

Die Zahl der durchgeführten Covid-19-Tests steigt auch beim Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) täglich an. Für eine zweite Welle sind die Spitäler gerüstet. Nach den Erfahrungen im Frühjahr hat man zudem Abläufe optimiert. Zurzeit werden in Rheinfelden drei Corona-Patienten stationär betreut.

Susanne Hörth

Warteschlangen vor den Spitälern in Rheinfelden und Laufenburg sind zurzeit keine Seltenheit. Die Leute stehen an, um sich auf Covid-19 testen zu lassen. Über 120 Corona-Tests täglich führe das Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) in den Testzentren an den beiden Spitalstandorten durch, erklärt die GZF-Kommunikationsverantwortliche Miriam Crespo gegenüber der NFZ. «Die Zahl der Tests ist rasch und deutlich angestiegen.» Dem Ansturm sei man aber durchaus gewachsen. «Unsere Teams können bereits über 150 Tests pro Tag bewältigen.» Aufgrund der im Frühjahr gesammelten Erfahrungen sei das GZF sehr gut vorbereitet und in der Lage, auf steigende Fallzahlen schnell und adäquat zu reagieren. Zurzeit herrscht an beiden GZF-Standorten aber nach wie vor Normalbetrieb. Eine Anmeldung für einen Covid-Test ist nicht erforderlich. Trotzdem empfiehlt Miriam Crespo der Bevölkerung, sich über aktuelle Gegebenheiten auf www.gzf. ch/corona zu informieren. Denn: «Die Situation betreffend Anmeldung kann sich genauso verändern, wie die Öffnungszeiten der Testzentren in Laufenburg und Rheinfelden.»

Wie bei der ersten Welle werden auch jetzt alle Covid-19-Patienten am Spitalstandort in Rheinfelden stationär behandelt. Drei an Corona erkrankte Personen liegen zurzeit in Rheinfelder Spitalbetten. Hierzu betont die GZF-Mediensprecherin: «Es besteht nach wie vor eine strikte Trennung zwischen Covid-19-positiven und Covid-19-negativen Patienten.»

Abläufe optimiert
Darauf angesprochen, wie gut man beim GZF generell auf eine zweite Corona-Welle gerüstet sei, sagt Miriam Crespo: «Unsere Teams haben in den letzten Monaten wertvolle Erfahrungen gesammelt. Wir haben interne und externe Abläufe optimiert, Testkapazitäten geschaffen und ein Pandemielager entsprechend der Soll-Vorgaben des Kantons aufgebaut. Das gesamte Team des GZF ist sehr gut gerüstet.» Das gelte sowohl aus organisatorischer Sicht als auch im Hinblick auf die medizinische Versorgung in der Region. Im Frühjahr hat das GZF auf die Pandemie mit der Konzentration des Akutspitals am Standort Rheinfelden und des Pflegeheims in Laufenburg reagiert. Derzeit gebe es keine Planungen in diese Richtung, so Crespo. Sie betont aber: «Sollte es die Situation nötig machen, kann das GZF schnell und geregelt die Trennung des Akutspitals vom Pflegeheim umsetzen.»


Verlust von 5 Millionen Franken aufgrund von Corona

Förderverein Gesundheitszentrum Fricktal zu den Herausforderungen

Der Förderverein Gesundheitszentrum Fricktal muss seine Generalversammlung aufgrund der Corona-Situation ein weiteres Mal absagen, beziehungsweise auf nächstes Jahr verschieben. Die Mitglieder werden schriftlich über die Aktualitäten informiert.

Susanne Hörth

Der Förderverein Gesundheitszentrum Fricktal führt seine Versammlung statt wie geplant am 12. November, erst am 22. Juni 2021 durch. Der Vereinsvorstand unter Präsident Rudolf Lüscher, Laufenburg, fasst für die Mitglieder den aktuellen Stand und Informationen mittels eines Fact-Sheet-Blattes zusammen. In diesem Überblick wird deutlich, dass die Covid-19-Situation das Gesundheitszentrum in diesem Jahr intensiv gefordert hat, noch fordern wird.

Massiver Leistungsausfall
Das bundesrätlichen Verbot, ab 16. März bis 27. April keine zwingend nötigen Eingriffe vorzunehmen, bescherte dem GZF einen massiven Leistungsausfall sowie hohe Zusatzkosten aufgrund von Corona. Der finanzielle Verlust per 31. August wird durch den Förderverein mit 5 Millio-

nen Franken beziffert. Die Zahl der stationären Patienten liegt unter jener des Vorjahres, im ambulanten Bereich befindet sich das GZF auf Vorjahresniveau. «Im August und September erreichte die Auslastung erstmals wieder das Vorjahresniveau», heisst es im Informationsschreiben an die Fördervereinsmitglieder. Ob die gute Nachfrage bei den GZF-Leistungen weiter anhält, «ist schwierig einzuschätzen, weil sich die Pandemie fortsetzt und die künftigen Entwicklungen kaum abschätzbar sind», so der Vereinsvorstand. Mit Ausbruch der Pandemie wurde ein bis heute geltender Ausgaben- und Investitionsstopp verfügt. Zusätzliche Stellen dürfen keine geschaffen werden, Ersatzanstellungen nur auf Antrag.

Aktuell herrscht ab den beiden Corona-Testzentren in Rheinfelden und Laufenburg ein grosser Andrang (siehe dazu auch Seite 1). Von März bis 20. Oktober, 12 Uhr, wurde 5857 Tests durchgeführt. 222 Personen wurden positiv auf das Virus getestet. Bis heute wurden im GZF, Spital Rheinfelden, 34 Covid-Patienten stationär aufgenommen.

In Bezug auf die aktuell steigenden Infektionszahlen verweist der Vereinsvorstand darauf, dass das GZF aufgrund der im Frühjahr gesammelten Erfahrungen gut vorbereitet sei. «Es gilt alles daran zu setzen, dass ein zweiter Lockdown verhindert werden kann, zumal aus heutiger Sicht in kurzer Zeit die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden können», heisst es abschliessend im Schreiben an die Vereinsmitglieder.


 


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