Viel Ärger mit Velodieben

  24.09.2020 Fricktal, Rheinfelden

Stadt will Veloabstell-Anlagen rund um den Bahnhof videoüberwachen

In den vergangenen Wochen häuften sich die Velodiebstähle im unteren Fricktal. Seit 2017 sind die Zahlen aber rückläufig, wie die Polizei erklärt.

Valentin Zumsteg

Die Velodiebe sind derzeit wieder besonders aktiv. Vergangene Woche ist am Dienstag um 17.45 Uhr ein E-Bike vor einem Velogeschäft in der Rheinfelder Altstadt entwendet worden. Obwohl ein Alarm ausgelöst wurde, konnte der dreiste Dieb mit dem teuren Rad entwischen. Das ist kein Einzelfall. «Während der Coronazeit waren kaum Diebstähle zu verzeichnen. In den vergangenen Wochen haben sich die Anzeigen gehäuft», erklärt Hansueli Loosli, Leiter der Regionalpolizei Unteres Fricktal, gegenüber der NFZ. Alle Arten von Velos werden geklaut – in zunehmendem Masse auch E-Bikes.

Bescheidene Aufklärungsquote
Eigentliche Hotspots für Diebstähle sind die Bahnhöfe: «Dort ist die Auswahl an Fahrrädern relativ gross. Aber auch Diebstähle aus Kellerabteilen oder Tiefgaragen sind zahlreich. Oft sind dort die Fahrräder nicht zusätzlich gesichert», schildert Loosli. Wird ein Diebstahl gemeldet, dann schreibt die Polizei das Velo zur Fahndung aus. Die Polizei geht auch eingegangenen Hinweisen nach. Bei Diebstählen ist aber nicht die Regionalpolizei, sondern die Kantonspolizei zuständig. «Wenn bei Kontrollen Radfahrer und Fahrrad nicht zusammenpassen oder sich sonst Verdachtsmomente ergeben, erfolgt eine Überprüfung im Fahndungsregister. Die Auf klärungsquote ist eher bescheiden», erklärt Loosli. Wie er weiter ausführt, sind im Zusammenhang mit der Entwicklung des Rheinfelder Bahnhofareals gut gesicherte und einsehbare Abstellanlagen und Velostationen geplant. «Bis es soweit ist und aufgrund der aktuellen Situation will die Stadt Rheinfelden die bestehenden Veloabstell-Anlagen rund um den Bahnhof videoüberwachen. Mit der Videoüberwachung von Veloabstellplätzen bei den Schulanlagen haben wir bereits positive Erfahrungen gemacht», erläutert Loosli.

Verschiedene Tätergruppierungen
Viele Opfer von Diebstählen vermuten, dass die wertvollen Velos schnell über die Grenze nach Deutschland geschafft werden. Dazu meint Loosli: «Es gibt verschiedene Tätergruppierungen. Jene, die das Velo bloss für den Heimweg ‹ausleihen›, um es dann irgendwo stehen zu lassen. Der lokale Einzeltäter, der die Velos auf Ricardo, Facebook Marketplace oder Ebay verkauft oder die organisierten Gruppierungen, die Fahrräder gezielt ins Ausland schaffen.» In den vergangenen Jahren ist die Zahl der gemeldeten Velodiebstähle aber zurückgegangen, wie Loosli betont. 2017 zählte die Repol Unteres Fricktal 369 Anzeigen, 2018 waren es 277 und im vergangenen Jahr 259.


Tipps gegen Velodiebstähle

Was kann man tun, um Velodieben das Leben schwerer zu machen? Hansueli Loosli, Leiter der Regionalpolizei Unteres Fricktal, gibt folgende Tipps: «Velos mit einem hochwertigen Schloss an einem Veloständer festbinden vermindert das Diebstahlrisiko erheblich. Auch in Tiefgaragen und Kellerabteilen sollten die Velos abgeschlossen werden. E-Bikes können mit einem GPS-Tracker ausgerüstet werden. Besitzer sollten die Rahmennummern notieren, damit ein verdächtiges Fahrrad einem Diebstahl zugeordnet werden kann. Wurde ein Fahrrad gestohlen, ist das Absuchen der digitalen Verkaufskanäle hilfreich. Oft sind es die Geschädigten, die ihr Velo dort am ehesten erkennen.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote