Heute wird die Volksschule vom Kanton, vom Gemeinderat, von der Schulpflege und von der Schulleitung geführt. Die Schulleitungen sind seit 2006 flächendeckend institutionalisiert und befähigt, die übertragenen Aufgaben kompetent und engagiert auszuführen. Die Zusammenarbeit zwischen den Schulleitungen und den Gemeinderäten funktioniert in vielen Gemeinden bereits hervorragend – Spannungsfelder gibt es höchstens zwischen den Schulpflegen und den Gemeinderäten – dies meistens wegen unterschiedlicher Auffassung der Kompetenzen. Die Schule muss nicht gepflegt werden, sie ist nämlich auch nicht krank. Gibt es eine Sozialdienst-Pflege oder eine Bauamts-Pflege? Nein. Der grösste Teil der ursprünglichen Aufgaben der Schulpflege ist heute im Pflichtenheft der Schulleitung, es kommen keine neuen Aufgaben dazu. Die Schulpflege hat heute noch die Aufgabe der strategischen Führung. Das kann der Gemeinderat sehr gut übernehmen.

Es geht hier also um eine Aufgabenverschiebung von der Schulpflege zum Gemeinderat. Es steht den Gemeinden auch frei, eine Kommission zur Unterstützung der Aufgabenerfüllung oder thematisch einzusetzen. Mit der neuen Aufgabe muss der Gemeinderat nicht nur die finanzielle, sondern auch die gesamte Verantwortung für die Schule übernehmen. Nur wer genau weiss, wohin das Geld geht, kann es vor der Gemeindeversammlung angemessen und verantwortungsvoll vertreten.

Übrigens kommt die Schule beim Gemeinderat im Rechenschaftsbericht vor und jede Gemeindeversammlung bietet auch eine gute Gelegenheit, ein Thema aus der Schule zu besprechen – eine klare Stärkung unserer wertvollen Demokratie. Verschlanken wir also die Schulführung und schenken den Gemeinderäten das Vertrauen, dass sie auch die Gesamtverantwortung der Schule übernehmen können – sie haben ein grosses Interesse an einer guten Schule vor Ort – das stärkt jede Gemeinde! Sagen also auch Sie zweimal Ja zu einer schlanken und effizienten Schulführung der Volksschule Aargau.

ASTRID ZEINER, OBERMUMPF