Das E-Bike steht nur am Anfang eines grossen, regionalen Mobilitätsangebots

  25.09.2020 Stein

Stein und Bad Säckingen rücken noch enger zusammen

Die Verbindung der beiden Bahnhöfe Bad Säckingen und Stein durch eine grenzüberschreitende Veloverbindung wurde am Mittwoch als Meilenstein in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gewürdigt. Die Testphase mit 20 bis 30 E-Bikes beginnt im April 2021.

Simone Rufli

Kein anderer Ort in Stein hätte sich besser geeignet, um über Mobilitätspläne zu informieren als der Bahnhof. Unterbrochen vom Lärm der vorbeiratternden Güterzüge, begleitet von der Geräuschkulisse der Autobahn, sprachen der Steiner Gemeindeammann Beat Käser, Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl, IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia, Christian Klaiber, Leiter Initiative Zukunftsmobilität und Albert Habermann von der in-tech GmbH bei München über das gemeinsame, grenzüberschreitende Bikesharing-Angebot mit Start im nächsten Frühling.

Nach der gescheiterten Idee mit dem City-Bus über die Holzbrücke und nach einem erneuten Versuch mit Busbetrieb sei schliesslich das Velo ins Spiel gekommen, erklärte Beat Käser. Denn: «Ein Verzicht auf eine bessere und schnellere Verbindung über den Rhein war für uns nie ein Thema», so Käser. Alexander Guhl bedankte sich bei der IBA für die Idee. «Dank diesem Projekt haben wir uns über die Landesgrenze hinweg noch besser kennengelernt.» Und ganz wichtig, mit den geplanten E-Bike-Standorten werde die berühmte letzte Meile überwunden – der Weg zu den Bahnhöfen. «Wir sind eine Region und gehören zusammen», betonte Guhl, der sich eine verstärkte und flexiblere grenzüberschreitende Mobilität erhofft.

Miteinander verknüpfen
IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia hob die klare, politisch gewollte Aufgabe der IBA (Internationale Bauausstellung) hervor, die Region im wirtschaftlichen und städtebaulichen Kontext gemeinsam zu entwickeln.

Gemäss dem Motto der IBA «Gemeinsam über Grenzen wachsen» sollen entlang des Rheins alle Regionen im Langsamverkehr miteinander verknüpft werden. «Die IBA dient dabei als Labor. Mit der Testphase im April und Mai des nächsten Jahres soll das Angebot an die Lebensqualität und die konkreten Bedürfnisse der Region anknüpfen», so Linder-Guarnaccia.

An der Umsetzung des unter Mitwirkung der IBA entstandenen Projekts waren verschiedene Unternehmen interessiert. Den Zuschlag erhielt am Ende die in-tech GmbH aus Garching bei München. Albert Habermann von der in-tech betonte die langfristigen Absichten, die das Unternehmen mit seinem Engagement verbinde. Das Ziel sei es, lokale Partner zu integrieren und eine sukzessive Ausweitung in die Region zu erreichen. «Es soll bedarfsgerechte Standorte für die E-Bike geben. Dazu führen wir Gespräche mit Unternehmen und Verbänden, denn wir wollen, dass die Fahrräder genutzt werden.» Was mit Velos beginne, solle mit Lastenfahrrädern und Autos fortgeführt werden. «Unser Ziel ist ein ganzheitliches Mobilitätsangebot», so Habermann. «Firmen können ihre Fuhrparks für die dienstliche Mobilität miteinbringen. Willkommen ist alles im Bereich E-Mobilität.» Verbunden werden sollen nicht nur die beiden Bahnhöfe, sondern auch die Gewerbegebiete, Hotels und weitere Standorte je nach Bedarf.

Reservation und Nutzung der Fahrzeuge solle über eine gemeinsame App möglich sein. «Zuerst müssen jetzt aber die ersten 20 bis 30 E-Bikes für die Testphase organisiert werden.»

Christian Klaiber, Leiter Initiative Zukunftsmobilität, freute sich, bereits den ersten Partner vorstellen zu können, die Stadtwerke Bad Säckingen. Nach und nach sollen weitere Partner folgen.


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