«Die Zeit drängt»

  29.09.2020 Fricktal, Schule

Petition gegen Schliessung des Oberstufenstandorts in Wegenstetten

Nach der Absage von Gipf-Oberfrick sind die Chancen, dass die Kreisschule Wegenstetten-Hellikon ihren Oberstufenstandort behalten kann, praktisch gleich Null. Um beim Kanton ein Zeichen zu setzen, lanciert der Zeininger Herbert Lützelschwab eine Petition.

Janine Tschopp

«Die Bevölkerung konnte zu diesem Thema noch nie Stellung beziehen», sagt Herbert Lützelschwab. Das soll sich nun ändern, denn der Zeininger lancierte eine Petition mit dem Titel «Oberstufenstandort im Wegenstettertal soll erhalten bleiben». Sein Ziel ist es, bis Ende Oktober möglichst viele Unterschriften zu sammeln und damit beim Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) in Aarau ein Zeichen zu setzen.

«Viele möchten, dass die Oberstufe bleibt»
Bei garstigem Wetter war Herbert Lützelschwab am vergangenen Samstagmorgen in Wegenstetten unterwegs, um die Unterschriftenbögen unters Volk zu bringen. «Die Reaktionen sind interessant. Viele möchten, dass der Oberstufenstandort in Wegenstetten bleibt», sagt Lützelschwab nach seiner ersten Tour. In den nächsten Tagen wird er auch in Hellikon, Zuzgen und Zeiningen Unterschriften für die Petition sammeln. Lützelschwab findet, dass der Entscheid bezüglich Oberstufenstandort in Wegenstetten vom Kanton nochmals überdacht und allenfalls die Ausnahmebewilligung verlängert werden müsse. «Es kostet ja nichts. Schulhaus, Schüler und Lehrer sind vorhanden», betont Lützelschwab.

Ein letzter Strohhalm?
«Wenn die Bürger etwas unternehmen, sind wir nicht dagegen», sagt Wegenstettens Gemeindeammann Felix Wendelspiess auf Anfrage der NFZ zur laufenden Petition. Vielleicht hätte man die Bevölkerung im Tal früher miteinbeziehen müssen, meint Wendelspiess rückblickend.

Wie geht es aus seiner Sicht nun weiter? Zuerst werde er sich mit seinen Kollegen der Talgemeinden kurzschliessen, um gemeinsam über das weitere Vorgehen zu befinden. Für Wendelspiess ist klar, dass seit der Absage von Gipf-Oberfrick und den Schulpartnergemeinden Oberhof, Wölf linswil und Wittnau, die Chance den Oberstufenstandort in Wegenstetten aufrecht zu erhalten, praktisch auf Null gefallen ist. «Gut wäre gewesen, Wegenstetten als Aussenstandort von Möhlin weiterzuführen», sagt Wendelspiess. Aber diese Option sei, nachdem man vor zwei Wochen in Möhlin nochmals angefragt habe, definitiv vom Tisch.

«Eine Richtung vorgeben»
«Irgendwann muss man eine Richtung vorgeben. Die Zeit drängt», betont Wendelspiess. Wenn nun die Petition von Herbert Lützelschwab sowie die IG Pro Schulstandort Gipf-Oberfrick, deren Überweisungsantrag an der Gemeindeversammlung am letzten Freitagabend abgelehnt wurde, nichts mehr bewirken können, bleibe nur noch eine Verlängerung der Ausnahmebewilligung des Kantons, welche die Weiterführung der Oberstufe in Wegenstetten ermögliche. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit mittlerweile sehr gross ist, dass die Sekundar- und Realschüler vom Wegenstettertal ab Sommer 2021 in Möhlin zur Schule gehen, ist dies für Wendelspiess die letzte Option. Als Probleme sieht er unter anderem den Schulweg, respektive die ÖV-Verbindungen ins «Steinli», sowie ein nicht genutztes Schulhaus in Wegenstetten.

Petitionsformulare können online unter petition.oberstufe@bluewin.ch bestellt werden. Die Petition läuft bis Ende Oktober 2020.


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