Ruder, Stachel und Desinfektionsmittel

  21.08.2020 Möhlin

Der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin trägt morgen Samstag die kantonalen Meisterschaften im Paarwettfahren aus. Die Organisatoren sind sich der besonderen Umstände bewusst.

Ronny Wittenwiler

«Ja, eine gewisse Skepsis war vorhanden», gibt Pascal Sacher, Präsident des Wasserfahrvereins Ryburg-Möhlin, unumwunden zu. Und doch habe das Organisationskomitee an seiner jüngsten Sitzung den Entscheid gefasst: es wird gefahren.

Weit und breit keine Wettkämpfe
Sollte es also nicht mit dem Teufel zu- und hergehen, messen sich morgen Samstag die Aargauer Wasserfahrer auf dem Rhein unterhalb des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt. In Zeiten von Corona ist das erstens keine Selbstverständlichkeit und zweitens schon gar nicht in dieser Sportart. Wasserfahren fand in diesem Jahr gar nie statt. «Mir ist bis jetzt kein einzig ausgetragener Wettkampf bekannt», sagt Pascal Sacher. Dass nun ausgerechnet die Wasserfahrer aus Ryburg-Möhlin die ersten sind und beinahe die einzigen sein werden, die mit den Aargauer Meisterschaften 2020 überhaupt ein Wettfahren austragen – brüsten will sich Sacher damit nicht. Vielmehr sind sich die Vereinsmitglieder der besonderen Umstände bewusst, davon zeugen die getroffenen Vorsichtsmassnahmen.

Unter Federführung von Fahrchef David Indolese hat der WFV Ryburg-Möhlin speziell für diese Aargauer Meisterschaften ein mehrseitiges Schutzkonzept ausgearbeitet. «Die Vereine dürfen das Wettkampfgelände eine Stunde vor der angegebenen Startzeit betreten und müssen dieses nach Beenden der Fahrten verlassen», heisst es darin etwa. «Desinfektionsmittel für Teilnehmer und Fahrmaterial stehen zur Verfügung.» Einschränkungen gibt es auch auf dem Festgelände beim Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt. Dieses wird «in Sektoren mit maximal 100 Personen eingeteilt. Jeder Verein mit seinen Mitgliedern wird einem Sektor zugeteilt. Das Betreten eines anderen Sektors ist nicht gestattet.» Das alles ist bloss ein kleiner Auszug eines grösseren Massnahmenkatalogs.

Familientreffen
All das kommt wenig publikumswirksam daher, und das weiss auch Pascal Sacher. Er betont denn auch, dass der Sport im Fokus stehe und es keinen grossen öffentlichen Fest-, geschweige denn einen Barbetrieb, wie man das sonst von den geselligen Wasserfahrern kennt, geben wird. Entsprechend hält der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin sogar in seinem Schutzkonzept fest: «Wir sind zuversichtlich, dass wir einen tollen Wettkampf im Rahmen der Wasserfahr- und Pontonierfamilie durchführen können.»

Dass die Organisatoren vom Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin nicht die einzigen sind, die sich wenigstens ein Stück Normalität auf dem Wasser zurückwünschen, zeigt sich daran: Über 130 Wettkämpfer aus zehn Vereinen haben sich für die Aargauer Meisterschaften von morgen angemeldet und auch die Fricktaler liessen sich nicht zweimal bitten. Neben dem Rheinclub Rheinfelden sind auch die Pontoniere Rheinfelden, Mumpf und Wallbach am Start – auch sie, die Pontoniere, lagen in dieser Saison wegen Corona auf dem Trockenen.


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