Feuer sorgt für heisse Köpfe

  07.08.2020 Oberhof

Beim Höhenfeuer in Oberhof brannte auch das umliegende Gelände

Ein Sturm mit heftigen Windböen sorgte beim 1. August-Feuer in Oberhof für einen starken Funkenflug. Die Feuerwehr musste aufgeboten werden.

Susanne Hörth

Die Flammen des Höhenfeuers auf dem gemeindeeigenen Platz des ehemaligen Scheibenfanges in Oberhof sind längst erloschen. Zurückgeblieben sind neben viel Asche auch eine abgebrannte Ackerfläche sowie einige rauchende Köpfe. Gleich mehrere Leser haben sich bei der NFZ gemeldet und ihrem Ärger Ausdruck verliehen. Das Feuer loderte am Abend des Bundesfeiertages nicht nur weit in den Nachthimmel hinein. Ein um 22.10 Uhr aufkommender Sturm mit heftigen Windböen sorgte zudem dafür, dass die weit sprühenden Funken das umliegende Gelände in Brand setzten. Die Feuerwehr musste aufgeboten werden.

Martin Fricker, der Besitzer der Parzelle rund um den Platz, kann angesichts der für ihn ökologischen Unsitte des Feuers nur den Kopf schütteln. «Mein Problem ist nicht der Schaden am Land. Vielmehr geht es mir darum, dass der Anlass immer mehr ausgeartet ist. Hier wäre es gut, wenn Einhalt geboten würde», betont er. In Oberhof-Wölflinswil gehört es zur Tradition, dass jeweils der Rekrutierungsjahrgang (heuer Jahrgang 2001) für das Höhenfeuer zuständig ist. Mittlerweile würden sich Leute auf dem Platz tummeln, die nicht dazugehören würden; auch nicht aus Oberhof oder Wölf linswil kommen würden, so Martin Fricker. Dass sich bisher niemand von den organisierenden Leuten beim Landpächter oder ihm mit einer Entschuldigung oder Erklärung gemeldet haben, bedauert er. Informiert wurde der Landbesitzer durch die Polizei. Es wurde eine strafrechtliche Voruntersuchung eingeleitet.

Tradition beibehalten
Roger Fricker, Gemeindeammann von Oberhof, erklärt: «Wir haben gemeinsam mit dem Gemeinderat Wölflinswil entschieden, die gemeinsame Bundesfeier abzusagen, das Feuer hingegen zu genehmigen.» In puncto der in der letzten Woche noch geltenden Waldbrandgefahr Stufe 4 hält er fest: «Das Feuer wird auf einem freien Feld und nicht in Waldnähe aufgeschichtet.» Seit 1986, Roger Fricker gehörte damals zu den verantwortlichen Jahrgängern, ist der Platz des ehemaligen Scheibenstandes Durchführungsort für das Höhenfeuer. Die Verantwortlichen müssen sich an die von der Gemeinde erteilten Vorgaben halten. Man habe auch schon einmal eine Verkleinerung des aufgeschichteten Holzstapels beschlossen, so der Gemeindeammann.

«In diesem Jahr war es sicher aussergewöhnlich», nimmt er Bezug auf den, wie er sagt, «nicht vorhersehbaren heftigen Sturm.» Aufgrund des diesjährigen Ereignisses künftig auf das gemeinsame Höhenfeuer zu verzichten, kommt für Roger Fricker nicht infrage. «Es kittet die Jungen zusammen.» Zu diskutieren seien aber sicher in Zusammenhang mit der Sicherheit die zunehmend trockener werdenden Sommer oder auch die Anwesenheit von nicht zum Rekrutierungsjahrgang gehörenden Personen.


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