Ein Sommer voller Bilder

  07.08.2020 Rheinfelden

Der Rheinfelder Künstler Viktor Hottinger malt diesen Sommer zwölf Bilder im öffentlichen Raum. Jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag ist er mit Pinsel und Leinwand im Städtchen anzutreffen. «Ich setze mich damit der Öffentlichkeit aus», sagt der Maler. (vzu)


Dem Maler über die Schulter schauen

Er ist immer wieder für eine Überraschung gut: Der Rheinfelder Künstler Viktor Hottinger malt im August zwölf Bilder zum Thema Sommer. Der öffentliche Raum ist diesmal sein Atelier.

Valentin Zumsteg

Der Rheinfelder Maler Viktor Hottinger sorgt mit seinen Aktionen regelmässig für Aufsehen. Auch an diesem Nachmittag, an dem ihn die NFZ unter den Bäumen bei der Rheinfelder Schiff lände trifft: Dort sitzt der Maler und widmet sich mit Pinsel und Farben der Leinwand, die vor ihm aufgebaut ist. Das Bild, das entsteht, ist bereits ansatzweise zu erkennen. Hottinger lässt sich vom Licht- und Schattenspiel inspirieren, das die Sonne durch die Blätter wirft. Zahlreiche Passantinnen und Passanten bleiben stehen, schauen ihm über die Schulter und stellen Fragen. Manche greifen zum Smartphone und schiessen ein Foto. So wird der Maler, der malt, selber zum Objekt eines Bildes. Tatsächlich ist die Szenerie sehr pittoresk, man könnte sich fast in Südfrankreich wähnen.

Spontane Idee mit Bewilligung
Viktor Hottinger hat sich vorgenommen, in den kommenden Wochen an zwölf Tagen je ein Bild im öffentlichen Raum in der Rheinfelder Altstadt zu malen. Das Thema lautet: Sommer. Die Aktion heisst: «zwölf Sommerbilder». Jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag ist er von 11 bis 17 Uhr irgendwo im Städtchen anzutreffen – und wenn er beim Mittagessen oder beim Apéro weilt, hängt ein «Pause»-Schild an der Staffelei.

«Die Idee zu dieser Sommeraktion ist vor drei Wochen beim Kaffee am Morgen aufgetaucht. Ich machte mir ein paar Notizen und fragte bei der Stadt für eine Bewilligung an, weil ich im öffentlichen Raum malen will. Am nächsten Tag hatte ich grünes Licht.» Gemalt wird bei jedem Wetter, auch wenn es regnet. «Ich verwende Acrylfarben, da ist Regen kein Problem. Es könnte sogar spannende Effekte geben», sagt er mit einem Lachen. An jedem Tag, den er draussen verbringt, will er ein Bild beginnen. Wird es nicht fertig, vollendet er es später Zuhause.

«Setze mich der Öffentlichkeit aus»
«Weil ich draussen male, setze ich mich der Öffentlichkeit aus. Das ist interessant. Die Leute sind freundlich und neugierig. Ich nehme mir Zeit, wenn jemand Fragen hat.» Wo er malt, entscheidet er jeweils spontan bei einem kleinen Morgenspaziergang nach dem Kaffee. Sieht er etwas, das ihm ins Auge sticht, entsteht dort sein nächstes Bild. Ob die Bilder später ausgestellt werden, weiss er noch nicht. «Geplant ist nichts. Wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, aber gerne.»

Also Augen auf beim nächsten Spaziergang durch das Städtchen: Vielleicht trifft man irgendwo auf Viktor Hottinger und seine Leinwand.

 


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