Salziges

  03.07.2020 Kolumne, Rheinfelden

Ferien, in denen man nichts vergisst

In diesem Jahr gibt es also Ferien in der Schweiz – oder noch besser: im Fricktal. Die Hügel sind hier sanft wie in der Toskana, die Leute kauzig wie die Korsen. Man kann in der Hitze schwitzen wie in Ägypten oder im Rhein frieren wie in der Ostsee. Zwar gibt es diesen Sommer keine Tour de France, aber für einen Hobbyradler reicht auch eine Tour de Fricktal, um Muskelkater zu bekommen. Wer exotische Tiere sehen will, besucht die dreibeinige Katze im Nachbardorf. Und wenn wir Bundesrat Ueli Maurer richtig verstanden haben, dann sollen wir in diesen Ferien ja vor allem das heimische Bier und den regionalen Wein geniessen. Damit ist auch Guy Parmelin einverstanden.

Selbst wer zuhause bleibt, kann das Beste daraus machen und viele Postkarten verschicken: «Beste Grüsse aus Costa Balconia. Hier ist es schön – und das Essen schmeckt exotisch (mein Mann kocht).» Oder: «Wir geniessen den Aufenthalt in Bad Unserhaus. Die Einheimischen sind freundlich. Nur der Roomservice lässt zu wünschen übrig, dafür ist die Minibar maximal. Nächste Woche besuchen wir das Vereinigte Wohnungsreich. Wir freuen uns schon sehr.» Das tönt wunderbar. Einzig auf einen Dia-Abend sollte man anschliessend verzichten. (Für die jüngere Leserschaft: Eine Dia-Show ist wie eine Powerpoint-Präsentation, nur noch schlimmer. Doch, das ist möglich.)

In diesem Sinne: Schöne Ferien – egal, wohin Sie nicht gehen.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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