Salziges
24.07.2020 KolumneAuf zum fröhlichen Maskenball
Leiden wir unter einem Hang zum Zwang? Muss man uns alles vorschreiben? Freiwillig trägt in der Schweiz jedenfalls kaum jemand eine Schutzmaske, aber wenn man muss, verhüllen fast alle Mund und Nase. Das scheint doch bemerkenswert. Deutschland ist da aber schon einen Schritt weiter, dort gehört die Maske seit längerem zum Alltag; nicht nur im Zug und Bus, sondern auch in den Geschäften und anderen geschlossenen Räumen. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum die Deutschen schon Kosenamen für die Masken erfunden haben. In Norddeutschland werden sie zum Beispiel Schnutenpulli genannt. Ein überaus charmanter Begriff.
In Baden-Württemberg versuchen sie es mit Ironie, dort heissen die Dinger angeblich Maultaschen. Verspeisen sollte man sie aber nicht, der Nährwert ist gering.
In der Schweiz fehlen solche Namen noch weitgehend. Das kann man aber leicht ändern. Wie wäre es zum Beispiel mit Mundtanga, da auch bei der Maske meistens nur das Nötigste verhüllt wird. Oder Schnurremutz. Die Kurzform davon lautet – typisch schweizerisch – Schmützli. Das wäre doch zum Küssen – selbstverständlich nur mit Maske.
DER SALZSTREUER
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