Feldschlösschen will mehr Gäste

  28.07.2020 Rheinfelden

Das neue Besucherzentrum nimmt Form an

In einem ehemaligen Bürogebäude entsteht derzeit das neue Besucherzentrum von Feldschlösschen. Die Eröffnung der «Feldschlösschen Brauwelt Rheinfelden» soll im kommenden Februar erfolgen.

Valentin Zumsteg

Die Brauerei Feldschlösschen ist nicht nur bekannt für ihr Bier, sondern auch für ihr markantes «Schloss», das leicht erhöht über Rheinfelden thront. In normalen Jahren – also ohne die aktuelle Corona-Pandemie – besuchen rund 40 000 Bierfreunde die schmucke Brauerei und lassen sich die Herstellung des Gerstensaftes erklären. «Im vergangenen Jahr waren es sogar über 44 000 Gäste, inklusive der Besucher am Tag der offenen Türe», erklärt Gaby Gerber, Leiterin Kommunikation beim Rheinfelder Getränkekonzern. Das Interesse ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen, früher waren es jeweils 20 000 bis 25 000 Besucher jährlich.

«Feldschlösschen Brauwelt Rheinfelden» als Magnet
Bisher gibt es bei Feldschlösschen allerdings nur Führungen, die vorher angemeldet werden müssen. Künftig sollen auch Spontanbesuche möglich sein (die NFZ berichtete). Zu diesem Zweck realisiert die Brauerei derzeit ihr neues Besucherzentrum, das unter dem Namen «Feldschlösschen Brauwelt Rheinfelden» Interessierte aus der ganzen Schweiz anlocken soll. «Wir haben Rheinfelden bewusst ins Logo mit reingenommen. Das soll ein attraktives Angebot für Tagestouristen werden», sagt Gerber. Ein ehemaliges Bürogebäude, das 1931 ganz im Feldschlösschen-Stil erstellt und bis 2009 als Verwaltungssitz genutzt wurde, wird dafür umgebaut. Treibende Kräfte hinter diesem Projekt sind Gaby Gerber und Christoph Stadler, Leiter Gebäudeinstandhaltung. Die Brauerei lässt sich dies einiges Kosten: Die Investitionen sind siebenstellig. «Es gehört zur Feldschlösschen-Kultur, dass wir die Gastfreundschaft pflegen und den Leuten das Schloss zeigen. Das Bedürfnis, bei uns reinzuschauen, ist gross. Dies bietet uns die Chance, dass wir zeigen können, was wir machen», erklärt Gerber.

Wegen baulichen Verzögerungen und der Corona-Pandemie wird die «Feldschlösschen Brauwelt Rheinfelden» später als ursprünglich geplant eröffnet, voraussichtlich im Februar 2021. «Wir mussten das Gebäude wieder ertüchtigen und erdbebensicher machen. Das war aufwändiger als erwartet», schildert Christoph Stadler.

Eine riesige Zapfsäule mit 25 Hähnen
Im Erdgeschoss ist aber bereits heute zu erkennen, was die Besucher erwartet. Im Zentrum steht eine riesige Zapfsäule, fast schon ein Bieraltar, mit 25 Zapf hähnen. Diese Massanfertigung ist innerhalb des Unternehmens produziert worden. Hier können die Gäste die verschiedenen Biere degustieren. In weiteren Stationen erfahren die Besucher mehr über den Brauprozess, sie können ihren Biertyp bestimmen und viele Details über die einzelnen Biersorten lernen. Im Roniger-Zimmer, dem ehemaligen Büro von Adolf Roniger (Sohn von Feldschlösschen-Gründer Theophil Roniger), erfährt man Interessantes aus der Firmengeschichte. Im Obergeschoss, das voraussichtlich später eröffnet wird, gibt es noch weitere Ausstellungsräume. Der Keller ist unter anderem für Braukurse reserviert. Auch das Dach des Gebäudes soll zugänglich gemacht werden. «In der Brauwelt Rheinfelden wollen wir Feldschlösschen in allen Facetten erlebbar machen», erklärt Gaby Gerber. Selbstverständlich gehört auch ein Fanshop dazu.

Ziel: 50 000 Besucher in den kommenden Jahren
Wegen Corona werden die Besucherzahlen bei Feldschlösschen im laufenden Jahr bescheiden ausfallen. Von März bis Juni konnten gar keine Führungen angeboten werden, aktuell kommt nur rund ein Drittel der Gäste wie zu normalen Zeiten. «Mit der Brauwelt wollen wir künftig bis zu 50 000 Besucher pro Jahr begrüssen», schildert Gerber. Übrigens: Laut einer Umfrage, welche die Brauerei in Auftrag gegeben hat, kennen 83 Prozent der Schweizer das Bundeshaus und respektable 78 Prozent das Feldschlösschen-Schloss in Rheinfelden.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote