Baugesuch liegt auf: Kanton plant in Kaiseraugst Erneuerungsmassnahmen

Das römische Handels- und Gewerbehaus Schmidmatt in Kaiseraugst ist Zeitzeuge dessen, wie sich das Leben in Augusta Raurica vor knapp 2000 Jahren abgespielt hatte. Nun wird eine Generalüberholung nötig.

In den Jahren 1983/ 1985 wurde in Kaiseraugst eine Parzelle zwischen Hauptstrasse und Violenbach archäologisch untersucht. Der heute als Handels- und Gewerbehaus Schmidmatt bezeichnete Fundplatz umfasst einen der besterhaltenen römischen Gebäudekomplexe in der Schweiz.

Neueröffnung 2021
Die freigelegten Strukturen stellen die Untergeschosse von drei Hauseinheiten dar. Teile des unter kantonalem Schutz stehenden Gebäudekomplexes wurden nach der Ausgrabung in einem Schutzbau konserviert. Weitere römische Gebäudeteile wurden im Aussenbereich konserviert. «Knapp 35 Jahre nach der Errichtung des Schutzbaus entspricht das Gebäude in Bezug auf die Erschliessung, die sanitären Anlagen und die Barrierefreiheit für die Besucherinnen und Besucher sowie in Bezug auf die Publikumsvermittlung nicht mehr den heutigen Ansprüchen», heisst es in einer Mitteilung. «Deshalb plant der Kanton Aargau bauliche Erneuerungsmassnahmen, um das Gebäude an die heutigen Besucherbedürfnisse heranzuführen. Damit wird eine optimale Ausgangslage geschaffen, um unter der Federführung von Augusta Raurica im Innern des Schutzbaus und im Aussenbereich ein modernes, multimediales und immersives Vermittlungskonzept umzusetzen.» Ein entsprechendes Baugesuch wurde bei der Gemeinde Kaiseraugst eingereicht. Es liegt bis und mit 7. August auf der Gemeindeverwaltung in Kaiseraugst auf. Die Eröffnung der rundumerneuerten Schmidmatt soll 2021 erfolgen.

Augusta Raurica war vor knapp 2000 Jahren eine der wichtigsten römischen Städte am Rhein. Überreste der Koloniestadt finden sich heute vornehmlich auf dem Gemeindegebiet von Augst und Kaiseraugst. Der Kanton Aargau und der Kanton Basel-Landschaft verwalten die Fundstelle gemeinsam. (mgt/nfz)