Das Fricktal zahlt mehr Finanzausgleich als es erhält

  03.07.2020 Fricktal

Aktuelle Zahlen zum Aargauer Finanzausgleich 2021

Im Jahr 2021 erhalten 138 Aargauer Gemeinden Finanzausgleichsbeiträge in der Höhe von rund 93 Millionen Franken netto. Das Fricktal als Ganzes zahlt mehr ein als es bezieht. Es gibt aber grosse Unterschiede zwischen den Bezirken und den Gemeinden.

Valentin Zumsteg

Viele Gemeinden erhalten aus einem Ausgleichsgefäss Beiträge, in ein anderes hingegen müssen sie Abgaben leisten. Alle diese Einzelpositionen werden addiert, so dass für jede Gemeinde ein Nettobeitrag oder eine Nettoabgabe resultiert. «Im Jahr 2021 erhalten im Aargau 138 Gemeinden Finanzausgleichsbeiträge in der Höhe von rund 93 Millionen Franken netto. 72 Gemeinden leisten Abgaben von rund 65 Millionen Franken netto. Aus den kantonalen Steuerzuschlägen werden rund 28 Millionen Franken finanziert», wie der Kanton mitteilt.

Das Fricktal als Nettozahler
Das Fricktal hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Nettozahler entwickelt. Im Bezirk Rheinfelden stehen Bezügen von 2,25 Millionen Franken Einzahlungen von 9,71 Millionen Franken gegenüber. Die grössten Einzahler sind hier Kaiseraugst (3,8 Millionen Franken), Rheinfelden (2,9 Millionen Franken) und Magden mit 1,1 Millionen Franken. Der grösste Bezüger ist die Gemeinde Möhlin mit 813 000 Franken gefolgt von Hellikon (403 000) und Zuzgen (363 000).

Im Bezirk Laufenburg sieht es etwas anders aus: Hier gibt es Einzahlungen von 1,47 Millionen Franken und Bezüge von 4,72 Millionen Franken. Unter dem Strich erhalten die Gemeinden im Bezirk also rund 3,2 Millionen Franken mehr als sie einzahlen. Zu den Einzahlern zählen unter anderem Sisseln (603 000 Franken), Gipf-Oberfrick (505 000) und Laufenburg (154 000). Die grössten Nettobezüger sind Hornussen (829 000 Franken), Oberhof (769 000) und Mettauertal (723 000). Zählt man die beiden Bezirke zusammen, summieren sich Einzahlungen von 11,19 Millionen Franken und Bezüge von 6,97 Millionen Franken. Das ganze Fricktal zahlt also rund 4,2 Millionen mehr ein als es erhält. Früher war das anders, da gehörte die Region zu den Nettobezügern.

«Beiträge und Abgaben mehrheitlich stabil»
Gesamtkantonal liegt das Volumen der Beiträge und der Abgaben um je etwa drei Millionen höher als im Vorjahr. In erster Linie erhöht sich das Niveau des Ressourcenausgleichs, was auf die generell ansteigenden Steuererträge zurückzuführen ist.

«Aus Sicht der einzelnen Gemeinden sind die Beiträge und Abgaben mehrheitlich als relativ stabil einzustufen. Bei der Hälfte der Gemeinden beträgt die Abweichung gegenüber dem Vorjahr weniger als 20 Franken pro Kopf. Grösser als 50 Franken pro Kopf ist die Differenz bei 34 Gemeinden, grösser als 100 Franken bei acht Gemeinden. Grosse Abweichungen ergeben sich dann, wenn stark veränderte Steuererträge eine entsprechende Veränderung der Ressourcenstärke bewirken», hält das Volkswirtschafts-Departement fest.

Der neue Finanzausgleich sieht Ergänzungsbeiträge für jene Gemeinden vor, die trotz Finanzausgleichszahlungen ihren Haushalt nur ausgeglichen gestalten können, wenn sie den Steuerfuss um mehr als 25 Prozentpunkte über das kantonale Mittel anheben würden.

Für das laufende Jahr 2020 wurden zehn Gesuche für Ergänzungsbeiträge gutgeheissen. Nur zwei Gemeinden haben aber ihren Steuerfuss auf die für den Bezug der Beiträge erforderliche Höhe (127 Prozent) angehoben. Die Beitragsansprüche aller betroffenen Gemeinden werden jährlich überprüft. Zusätzlich wurden im laufenden Jahr zwei neue Gesuche eingereicht. Der Regierungsrat wird voraussichtlich im August über die Ergänzungsbeiträge 2021 entscheiden.


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