In der NFZ vom 14. Juli werden seitens der Grünen schon längst fällige Fragen zum Kredit der Testplanung aufgeworfen. Fragen, die einer klaren Antwort bedürfen.

Die Testplanung beinhaltet bekanntlich die Variante «Mittelschule mit Wohnüberbauung» oder eine Zweite, die «Wohnüberbauung ohne Mittelschule». Eine Variante «Mittelschule ohne Wohnüberbauung» war offenbar nie ein Thema und wird jetzt zu Recht von den Grünen angemahnt. In diesem Zusammenhang werden weitere Fragen zum Partizipationsworkshop, Einwohner-Zielgrösse bezüglich Gewerbe und Industrie etc. zur Beantwortung und Klärung gestellt.

Aus der BaZ vom 23. Oktober 2019 zitiere ich die Repräsentanten von Rheinfelden/Möhlin: «Die Entwicklung rund um den Bahnhof soll auch ohne Mittelschule stattfinden. Vier- bis fünfgeschossige Wohnungen für rund 1200 Menschen und rund 400 Arbeitsplätze sollen entstehen.»

Unbestritten ist aber die Tatsache, dass es bis zum Jahre 2028 eine Mittelschule erfordert – der Kanton Baselstadt ist gemäss geltender Vereinbarungen nur verpflichtet Schüler bis zu seinen Kapazitätsgrenzen aufzunehmen. Es stellt sich die Frage, aufgrund der Dringlichkeit das Projekt Kantonsschule in einem ersten Schritt mit dem Standortvorteil zu realisieren. Quasi als Zugabe, Wohnraum in den Dimensionen einer Liebrüti-Überbauung zu forcieren ist aufgrund des rückläufigen Bevölkerungswachstums im Unteren Fricktal und der ausserordentlichen Situation äusserst fragwürdig.

Ungebremstes Wachstum beeinträchtigt zwangsläufig Lebensqualität und Umwelt. Grösse ist kein Wert an sich. Auch verdichtetes Bauen hat Grenzen. Im Klartext bedeutet dies für die Umgebung einen risikobehafteten Wachstumsschub. Wollen wir dies zulassen mit all den negativen Konsequenzen für Mensch und Umwelt?

HANS-JÖRG GÖTZ, MÖHLIN PARTEILOS