Neues Bootshaus für die Ruderer in Kaiseraugst

  09.06.2020 Kaiseraugst

Die Basler Bootshausgesellschaft BBG plant, in Kaiseraugst ein neues Bootshaus für den Basler Ruderclub zu bauen. Der alte, achtzigjährige «Schopf» hat ausgedient und droht einzustürzen. Vor ein paar Tagen hat die BBG ein Baugesuch eingereicht. Schon im kommenden Frühjahr hoffen die Ruderer und Ruderinnen ihr neues Gebäude beziehen zu können.

Edi Strub

Gerudert wird in Kaiseraugst vor allem von älteren Semestern, die auf dem Rhein Bewegung, aber auch Ruhe suchen. Viele der Ruderer kommen aus Basel, ebenso viele aber auch aus Kaiseraugst, Rheinfelden und anderen Fricktaler Gemeinden. Die Zahl der Leute, die diesen Sport betreiben, hat in den letzten Jahren Jahr stark zugenommen. Vor allem Frauen greifen immer häufiger zu Sculls und Riemen, sie haben entdeckt, dass Rudern nicht primär ein Kraftsport ist, sondern vor allem gute Koordination und Technik erfordert. Als vor vierzig Jahren die ersten Frauen in Kaiseraugst zu rudern begannen, mussten sie mit einer sehr kleinen Garderobe und Dusche Vorlieb nehmen. Für mehr gab es keinen Platz. Das soll sich nun ändern: im neuen Bootshaus sollen die Frauen gleich gute Bedingungen vorfinden wie die Männer.

Ursprünglich war ein zweistöckiges Gebäude geplant mit einem Clubraum im oberen Stock und einer Terrasse. Darauf verzichtet die Basler Bootshausgesellschaft nun aber. Es wird nur einstöckig gebaut auf mehr oder weniger derselben Fläche wie bis anhin. So bleibt den Nachbarn hinter dem Bootshaus die Sicht auf den Rhein bewahrt. «Wir wollen keinen Streit mit unseren Nachbarn mit jahrelangen Rechtshändeln», sagt BBG-Präsident Thomas Kubli. «Daher waren wir zu Kompromissen bereit und geben uns mit einem einfachen Zweckbau mit zwei Bootshallen und je zwei Umkleideräumen und Duschen zufrieden. Letztere werden nun aber gut isoliert und sind im Winter beim Betreten des Gebäudes nicht mehr eiskalt wie bisher.»

Badende, andere Wassersportler und Spaziergänger dürfen das Gelände der Basler Bootshausgesellschaft weiterhin nutzen. «Wir im Basler Ruderclub betrachten uns nicht einfach als Ruderer, sondern als Freunde des Rheins, die allen den Spass gönnen, nahe am Wasser oder im Wasser zu sein», erklärt Kubli. Einschränkungen gebe es auch in Zukunft nur bei intensivem Ruderbetrieb. Auch der Weg zum Fuchsloch über das BBG-Gelände bleibt den Spaziergängern erhalten. Finanziert wird das Bootshaus mit Spenden von ein paar grosszügigen Donatoren, auch der Swisslos-Sportfonds des Kantons Aargau trägt eine schöne Summe dazu bei. Kredite müssen keine aufgenommen werden. Die Bootshalle wird an den Basler Ruderclub und die vielen Besitzer von Privat-Ruderbooten in Kaiseraugst vermietet. Diese Einnahmen genügen, um das neue Kaiseraugster Bootshaus in den kommenden Jahrzehnten in Schuss zu halten. Wer gerne mitrudern möchte, kann sich beim Basler Ruderclub melden. Jedes Jahr finden Anfängerkurse statt. Wer Spass am Rudern findet, kann im Anschluss daran Mitglied im Basler Ruderclub werden. Junioren können nur in Basel rudern. Nur dort können sie von Trainern betreut und zu tüchtigen Wettkampfruderern und -ruderinnen ausgebildet werden. Der Basler Ruderclub ist einer der besten in der Schweiz – aus seinen Reihen stammen unter anderem Olympiasieger Sven Niepmann aus dem legendären leichten Viererohne.

Erstellt wird das neue Bootshaus in moderner Holzbauweise von der Firma Häring AG aus Eiken. Architekt ist Cäsar Zumthor aus Basel.


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